17.07.2024, 11:48 Uhr

Nel ASA legt Quartalsbericht nach Ausgliederung der Wasserstoff-Betankungssparte vor – Aktie verliert 7 Prozent


© Nel ASA

Oslo - Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel ASA hat im zweiten Quartal 2024 den Nettoverlust im Vergleich zum Vorjahr dank eines Sondereffekts reduziert. Die Zahlen nach der Ausgliederung der Betankungssparte sind gemischt. Unterdessen geht der Ausbau der Produktionskapazitäten und die Entwicklung von Elektrolyseuren der nächsten Generation voran.

Nel ASA ist nach der erfolgreichen Ausgliederung und Börsennotierung des früheren Geschäftsbereichs Fueling als Cavendish Hydrogen im Juni 2024 wieder ein reines Elektrolyseur-Unternehmen. Dementsprechend konzentriert sich Nel ASA auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Elektrolyseuren.

Erstes Quartal 2024: Umsatzrückgang und Anstieg des Auftragseingangs

Der Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen belief sich im zweiten Quartal 2024 auf 332 Mio. NOK, ein Rückgang von 10 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2023 (Q2 2023: 371). Der Umsatz wurde durch die geringeren Liefermengen für alkalische Elektrolyseure im Quartal negativ beeinflusst, teilte Nel ASA mit.

Das Ergebnis auf Basis EBITDA betrug im Quartal -79 Mio. NOK (Q2 2023: -69 Mio. NOK).

Der Nettoverlust aus fortgeführten Geschäftsbereichen betrug -118 Mio. NOK (Q2 2023: -228 Mio. NOK). Die Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass im Vorjahresquartal -166 Mio. NOK Zeitwertanpassung aus Beteiligungen an Everfuel enthalten waren, teilte Nel ASA mit.

Der Auftragseingang im Quartal belief sich auf 270 Mio. NOK, ein Anstieg um 18 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal (Q2 2023: 229 Mio. NOK). Der Auftragsbestand belief sich am Ende des Quartals auf 2 071 Mio. NOK, ein Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2023 und von 2 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Nel ASA schließt Bau der zweiten Produktionsline ab auf Herøya ab

Nachdem sich Nel ASA wieder als reines Elektrolyseur-Unternehmen präsentiert, konzentriert sich der Hersteller auf den Produktionsausbau, die Entwicklung neuer Anlagen und die Vermarktung der Anlagen.

Die zweite 500-MW-Produktionslinie in der Anlage auf Herøya wurde fertiggestellt und hat im zweiten Quartal 2024 den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Damit erhöht sich die jährliche Gesamtkapazität der alkalischen Produktion auf 1 GW. Auch das Erweiterungsprogramm für die Anlage in Wallingford, mit dem die jährliche Kapazität von 50 MW auf 500 MW erhöht werden soll, verläuft weiterhin planmäßig.

Nächste Generation: Entwicklung eines alkalischen Druckelektrolyseurs im Plan

Nel ASA erreicht bei der Entwicklung eines alkalischen Druckelektrolyseurs der nächsten Generation einen weiteren Meilenstein. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurden im Testzentrum von Nel in Notodden, Norwegen, Elektroden in Originalgröße erfolgreich getestet. Nel wird nun mit dem Bau einer schlüsselfertigen 6,25-MW-Prototypanlage in Herøya, Norwegen, beginnen.

Auch die Entwicklung des PEM-Elektrolyseurs der nächsten Generation in Zusammenarbeit mit General Motors schreitet planmäßig voran.

Kooperation mit indischer Reliance Industries

Ein weiteres wichtiges Ereignis im zweiten Quartal war die Unterzeichnung der Technologielizenzvereinbarung mit Indiens größtem Privatunternehmen Reliance Industries. Mit dieser Vereinbarung ist Reliance berechtigt, die atmosphärischen alkalischen Elektrolyseure von Nel für den Eigenbedarf weltweit und für den Nicht-Eigenbedarf in Indien herzustellen. Reliance und Nel werden auch bei zukünftigen Leistungsverbesserungen und Kostenoptimierungen durch F&E, Value Engineering, Standardisierung und Modularisierung zusammenarbeiten.

„Ich bin sehr stolz darauf, dass Reliance unter allen Elektrolyseur-OEMs der Welt Nel als Partner ausgewählt hat. Die Kombination von Nels Technologieführerschaft und Reliance"s Umsetzungsstärke wird die Wettbewerbsfähigkeit dieser Plattform zum Vorteil aller Nel-Kunden weltweit deutlich verbessern. Darüber hinaus erwarten wir durch diese Vereinbarung eine sehr attraktive Einnahmequelle auf einem schnell wachsenden Markt, den wir alleine nicht hätten erschließen können“, so Håkon Volldal, Präsident und CEO von Nel.

Quelle: IWR Online

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