05.12.2014, 10:34 Uhr

Pipeline-Leck: Öl verpestet Israels Wüste

Münster – Ein Leck in einer Ölpipeline verseucht in der Grenzregion zwischen Israel und Jordanien kilometerweite Landschaften. Das israelische Umweltministerium spricht von einer der größten Umweltkatastrophen des Landes.

Israelischen Medien zufolge ereignete sich das Unglück in der Negev-Wüste nahe des Dorfes Beer Ora etwa 20 Kilometer nördlich der Hafenstadt Eilat am Roten Meer. Das Öl sei kilometerweit ausgetreten und habe auch ein Naturschutzgebiet verseucht. Von Millionen von Litern ist die Rede. Die Behörden schließen einen Sabotage-Akt aus.

Verletzte durch giftige Dämpfe

Guy Sammet von der israelischen Naturschutzbehörde hat den Berichten zufolge erklärt, dass es sich um eine gravierende Verschmutzung handelt. Er geht von drei Millionen Litern Rohöl aus, die in das Naturschutzgebiet der Evrona-Quelle geflossen sind. Das Öl dringe nicht tief ein, aber das Gebiet sei sehr groß, habe Guy Sammet betont.

Ein ernstes Problem seien den Meldungen zufolge die giftigen Dämpfe, die vom Rohöl ausgehen. Wie „The Times of Israel“ berichtet, hätten über 80 Menschen auf beiden Seiten der Grenze zwischen Israel und Jordanien mit Atemproblemen zu kämpfen.

Millionen Liter Rohöl zerstören einzigartiges Naturschutzgebiet

Auch der Umweltschaden durch den Rohöl-Austritt werde erheblich sein. Experten waren zunächst darüber erleichtert, dass es nicht regnet. Dann würde das Rohöl noch tiefer ins Erdreich gelangen.

Jehoshua Shkedi von der Naturpark-Behörde bezeichnet die Lage den Berichten zufolge als katastrophal. Millionen Liter Rohöl würden sich in das Naturschutzgebiet ergießen und ein Juwel zerstören. Es werde ein ganzes ökologisches System mitsamt seinen Lebewesen gefährdet. Nach Einschätzung von Shkedi werde es viele Jahre dauern, bis sich das Gebiet erhole.

Die zuständigen Behörden haben jedoch ausdrücklich betont, dass es sich in keinem Fall um Sabotage oder eine Attacke handle. Das Leck entstand offenbar bei Wartungsarbeiten an der Pipeline.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2014