08.05.2019, 10:41 Uhr

Tesvolt baut Gigafactory für Batteriespeicher in Wittenberg


© Tesvolt

Wittenberg - Der Speicherhersteller Tesvolt baut in Wittenberg Europas erste Gigafactory für Batteriespeichersysteme. Die erste Ausbaustufe der neuen Fertigung mit Lager und Büros soll noch im Juni fertig sein. Die Energieversorgung basiert aus einer Kombination aus Solarenergie und Speichern.

Bei seiner neuen Fertigung für Batteriespeicher setzt Tesvolt auf eine halbautomatisierte Produktionslinie mit maximaler Qualitätskontrolle. Gleichzeitig entstehen auch neue Büroräume für die Mitarbeiter, die die Umsetzung der neuen teamgestützten Organisationsform ohne Hierarchien unterstützen.

Effiziente und sichere Serienfertigung im Fokus

In der Lutherstadt Wittenberg errichtet das auf Speicher für Gewerbe und Industrie spezialisierte Unternehmen Tesvolt eine neue Fertigung für Batteriespeichersysteme, die in der Endausbaustufe einer Kapazität von über einer Gigawattstunde (GWh) aufweisen wird. Innovationen im Produktionsprozess sorgen dafür, dass die Speicher flexibel und effizient in Serie gefertigt werden können. Die millionenschwere Investition in die Gigafactory finanziert Tesvolt weitgehend ohne Fördergelder. Lediglich die Fertigungslinien werden nach Angaben des Unternehmens zu rd. 10 Prozent von der EU gefördert. Der erste Bauabschnitt mit einer Nutzfläche von 12.000 m² wird im Juni fertiggestellt sein, in der Endausbaustufe wird die Nutzfläche 20.000 m² betragen. Bis dahin soll die Mitarbeiterzahl von heute 60 auf 100 bis 120 ansteigen.

Die Technik für die halbautomatisierte Produktionslinie liefert der Maschinenbauer teamtechnik, der auch für viele Autohersteller Produktions- und Prüflinien baut. Jedes Batteriemodul wird künftig automatisiert auf hundertprozentige Funktionstüchtigkeit geprüft, jeder Prozessschritt wird datentechnisch erfasst und kann lückenlos zurückverfolgt werden, so Tesvolt.

CO2-neutrale Fertigung und agiles Bürokonzept ohne Hierarchien

In der Gigafactory sollen die Tesvolt Batteriespeicher vollständig CO2-neutral gefertigt werden. Den Strom für die Speicherproduktion und die Büroräume wird eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 200 Kilowatt Peak (kWp) liefern. Der überschüssige Strom wird in werkseigenen Batterien mit einer Kapazität von 350 kWh gespeichert. Auch die Heizung wird mit Solarstrom laufen. Hier setzt Tesvolt eine innovative Hochtemperatur-Wärmepumpentechnik ein, die ausschließlich natürliches Kältemittel verwendet.

Im Gebäudekomplex werden sich auch die neuen Büroräume befinden, die im Juni bezogen werden sollen. Seit einem Jahr arbeitet Tesvolt nach dem Prinzip der agilen Organisationsform, d.h. es gibt keine Hierarchien mehr im Unternehmen. Alle Entscheidungen werden im Team getroffen. „Das spiegelt sich auch in unserem neuen Bürokonzept wider: Es gibt ein großes, offenes Büro mit sehr vielen Kommunikationsinseln, aber auch Rückzugsflächen. Alle sollen sich hier wohlfühlen – für uns ist das Arbeiten 2.0“, erklärt Simon Schandert. „Durch die agile Organisationsform sind wir effizienter als früher und können noch besser auf den Batteriemarkt reagieren, der sich rasant verändert“, so Schandert weiter.

Quelle: IWR Online

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