Münster - US-Präsident Donald Trump bringt weiter Verunsicherung in die Märkte. Unternehmen aus dem Sektor Erneuerbare Energien leiden davon derzeit besonders. Der regenerative Aktienindex RENIXX World hat sich in der verkürzten Osterwoche dennoch etwas stabilisieren können und steht bei Handelsschluss am Donnerstag bei einem Plus von 1,5 Prozent.
Auch wenn US-Präsident Donald Trump mit seiner Politik weiterhin für maximalen Vertrauensverlust sorgt, hat sich der globale Aktienindex für erneuerbare Energien, der RENIXX-World (ISIN: DE000RENX014) nach der verlustfreien Vorwoche in der kurzen Woche vor dem Osterfest etwas erholen können und um 1,5 Prozent auf 766,6 Punkte zugelegt (Schlusskurs, 17.04.2025). Mit seiner Aufforderung, die Bauarbeiten an dem genehmigten US-Offshore-Windparks Empire 1 zu stoppen, demonstriert Trump, dass mittlerweile sogar die Planungs- und Rechtssicherheit für US-Großprojekte in den USA gefährdet ist. Ganz anders dagegen die EZB, die am Donnerstag mit einer Senkung der Leitzzinsen für eine positive Stimmung, Berechenbarkeit und sinkende Kosten sorgt.
Übergeordneter Trend
Der RENIXX pendelte lange in der Bandbreite zwischen 1.000 und 1.200 Punkten, rutschte nach der Trump-Wahl zwischenzeitlich immer wieder unter 1.000 Punkte ab, konnte sich davon aber auch wieder erholen. Nach dem aktuellen Kurseinbruch ist der RENIXX mir rd. 750 Punkten allerdings weit von der 1.000 Punkte-Marke entfernt und markiert am 09.04.2025 ein neues Jahrestief bei 748,44 Punkten. Auf Jahressicht 2025 steht der RENIXX auf dem aktuellen Schlusskursniveau bei einem Minus von 21,9 Prozent (Vorwoche: -23,1 Prozent).
US-Regierung stoppt bereits im Bau befindlichen Offshore Windpark
Die Trump-Regierung hat das genehmigte und im Bau befindliche Offshore-Windprojekt Empire Wind 1 im US-Bundesstaat New York gestoppt. Nach einem Bericht der Financial Times hat Innenminister Doug Burgum den norwegischen Energiekonzern Equinor aufgefordert, „alle Bautätigkeiten“ an seinem 810-Megawatt-Windprojekt Empire Wind vor der Küste New Yorks „sofort einzustellen“. Die US-Regierung unter Donald Trump stellt mit dem überraschenden Stopp des bereits genehmigten Offshore-Windprojekts Empire Wind 1 die Planungs- und Rechtssicherheit für Großinvestitionen in den Vereinigten Staaten grundlegend infrage. Die langfristigen Auswirkungen dürften gravierend sein.
EZB senkt Zinsen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen weiter um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der Einlagensatz sinkt auf 2,25 Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz auf 2,4 Prozent und der Spitzenfinanzierungssatz auf 2,65 Prozent. Gründe für diese Maßnahme sind die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und die weiter sinkende Inflation im Euroraum. Diese lag im März 2025 bei 2,2 Prozent.
Meridian: Kostenreduktion durch ferngesteuerte Roboter für Wasserkraftanlagen-Inspektion
Das neuseeländische regenerative Energieunternehmen Meridian Energy setzt auf lokale Innovation, um die Betriebseffizienz seiner Wasserkraftanlagen zu steigern und Ausfallzeiten zu reduzieren. Zum Einsatz kommt dabei ein speziell entwickelter Unterwasser-Inspektionsroboter des Unternehmens Bay Dynamics NZ.
Bislang nutzte Meridian für die Inspektion von kritischen Unterwasserinfrastrukturen wie Dämmen und Überläufen entweder Taucher – mit hohem Sicherheitsaufwand und witterungsabhängig – oder aufwendige Trockenlegungsverfahren. Beides ist zeitintensiv und birgt das Risiko erheblicher Betriebsausfälle.
Am Ende der Woche steht die Meridian Aktie mit einem Minus von 2,8 Prozent bei einem Kurs von 2,82 Euro.
SMA Solar: Neuer Finanzvorstand
Barbara Gregor, Vorständin Finanzen und Recht der SMA Solar Technology AG, beendet vorzeitig ihre Tätigkeit als Vorstandsmitglied. Gregor und der Aufsichtsrat haben sich auf eigenen Wunsch von Gregor und im besten gegenseitigen Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat über eine vorzeitige Beendigung der Tätigkeit zum 30. April 2025 verständigt. Gregor will sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen. Zum Nachfolger hat der Aufsichtsrat mit Wirkung zum 1. Mai 2025 Dr. Kaveh Rouhi, derzeit Senior Vice President Finance & Controlling bei SMA, bestellt.
Die SMA-Aktie legt auf Wochensicht um 10,6 Prozent auf 13,88 Euro zu.
Ørsted erweitert Standort Norden-Norddeich
Der dänische Energiekonzern und Offshore-Spezialist Ørsted erweitert seinen deutschen Standort in Norden-Norddeich. Zusätzlich wird Ørsted künftig ein weiteres Service-Schiff zur Wartung seiner Offshore-Windparks in Deutschland einsetzen.
Die Ørsted-Aktie gewinnt 1,2 Prozent auf 37,35 Euro.
Plug Power nimmt Wasserstoffanlage mit 15 Tonnen Tageskapazität in Betrieb
Hidrogenii, das Joint Venture zwischen Plug Power Inc. und Olin Corporation, hat die Inbetriebnahme seiner Wasserstoffverflüssigungsanlage in St. Gabriel, Louisiana, mit einer Kapazität von 15 Tonnen pro Tag (TPD) bekannt gegeben.
Die neu in Betrieb genommene Anlage wird den von Olin produzierten Wasserstoff verflüssigen, um ihn in Anhängern durch die USA zu transportieren und dabei die Kunden von Plug im Bereich Materialtransport zu bedienen und den neuartigen Spotmarkt von Plug zu nutzen. Die Anlage ist für die Verflüssigung von bis zu 15 Tonnen pro Tab Wasserstoff bei maximaler Kapazität ausgelegt, wodurch sich die Gesamtproduktionskapazität von Plug auf 40 Tonnen Wasserstoff pro Tag erhöht.
Die Aktie von Plug Power kann nicht profitieren. Der Kurs bricht in der letzten Woche um satte 20,2 Prozent auf 0,79 Euro ein.
RENIXX zu Beginn der neuen Handelswoche unter Druck
Am heutigen Dienstag startet der RENIXX nach dem Osterwochenende schwach. Die meisten Aktientitel geben im frühen Handel nach. Die größten Kursverluste verzeichnen Plug Power, Daqo New Energy, Array Technologies, Bloom Energy und Ørsted. Am stärksten zulegen können Goldwind, Sunnova, EDP Renewables, SFC Energy und Meridian Energy.
