Atomkraftwerk Brunsbüttel
Neue Brandschutzklappen ohne Prüfung eingesetzt
© Fotolia
Kiel - Im abgeschalteten Kernkraftwerk Brunsbüttel ist es in der jüngeren Vergangenheit offenbar zu Unzulänglichkeiten bei der Instandhaltung von Brandschutzklappen gekommen. Die Vattenfall-Betreibergesellschaft hat vermutlich in mehreren Fällen neuartiges Dichtungsmaterial eingesetzt, ohne zuvor zu prüfen, ob dieses Material den Vorgaben des Brandschutzklappenherstellers entsprach, teilte das schleswig-holsteinische Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung mit.
Eine solche Konformitätsprüfung hätte aber durchgeführt werden müssen. Das fehlerhafte Vorgehen hatte sich in der vergangenen Woche bei wiederkehrenden Prüfungen herausgestellt. Die Reaktorsicherheitsbehörde hat Sachverständige zur Beurteilung der Abweichungen beauftragt. Dabei wird neben der Sicherstellung der brandschutztechnischen Funktion insbesondere überprüft, welche administrativ-organisatorischen Gründe zu den Abweichungen von den Herstellervorgaben geführt haben. Geprüft wird bei den Untersuchungen auch, ob frühere Dichtungen asbesthaltig gewesen sein könnten, was im Laufe der Instandhaltungsmaßnahmen die Verwendung andersartigen Dichtungsmaterials erforderlich gemacht hätte.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2019