18.08.2020 16:54 Uhr

Eigenversorgung

Eigenversorgung:Stromerzeugung aus Klärgas bleibt 2019 in Deutschland stabil


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Wiesbaden - Im Jahr 2019 wurden in Deutschland 1,515 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom aus Klärgas in Kläranlagen erzeugt. Gegenüber 2018 ist das ein leichtes Plus von 1,6 Prozent (2018: 1,491 Mrd. kWh).

Mit dieser Strommenge könnte bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Stromverbrauch von rund 1.900 kWh zum Beispiel eine Großstadt wie Frankfurt am Main ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte Klärgas im Jahr 2019 einen Anteil von 0,3 Prozent an der gesamten Strombereitstellung aus erneuerbaren Energien.

Klärgas fällt bei Anlagen mit Klärschlammfaulung an und besteht zu rund zwei Dritteln aus Methan. Von den deutschlandweit über 9 000 Kläranlagen im Jahr 2019 erzeugten 1.271 Anlagen Klärgas, davon 88 Prozent mit Stromgewinnung. Im Jahr 199, dem ersten Jahr, in dem die Stromerzeugung in Kläranlagen erfasst wurde, gab es 1.114 Anlagen mit Klärgasgewinnung, von denen nur rund die Hälfte daraus Strom erzeugte. Neben der Stromerzeugung wird das Gas zur Wärmeerzeugung eingesetzt oder an Dritte abgegeben.

Strom und Wärme aus Klärgas werden heute meist vor Ort in Blockheizkraftwerken erzeugt, wobei der überwiegende Teil des Stromes (2019: 93 Prozent) innerhalb der Kläranlagen verbraucht wird. Auch die dabei anfallende Abwärme wird in den meisten Fällen selbst genutzt, beispielsweise zur Beheizung der Faultürme.

Quelle: IWR Online
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Erneuerbare Energien, Energiewende, Klärgas, Statistik, Deutschland