Ökonomische Herausforderungen
Weiteres Umstrukturierungspaket - Enphase CEO kündigt Entlassungen an - Auftragsfertigung in Mexiko wird eingestellt
© Adobe Stock
Fremont, USA – Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen in der Solarwirtschaft hat das Solar-Technologieunternehmen Enphase Energy aus Fremont, USA, weitere umfassende Umstrukturierungsmaßnahmen angekündigt.
Der zu den weltweit führenden Anbietern von Solar- und Batteriesystemen auf Basis von Mikrowechselrichtern gehörende RENIXX-Konzern hatte bereits im Dezember 2023 einen umfassenden Umstrukturierungsplan gestartet, mit dem Ziel, Ausgaben zu kontrollieren und so effizient wie möglich zu arbeiten.
„Trotz dieser Maßnahmen müssen wir nun weitere Anpassungen vornehmen, um unsere Belegschaft und Kostenstruktur an unsere aktuellen Geschäftsanforderungen, strategischen Prioritäten und unsere langfristige Wachstumsvision anzupassen“, so Enphase CEO Badri Kothandaraman mit Blick auf die neuen Pläne.
Als Teil des aktuellen Maßnahmenkatalogs soll die weltweite Belegschaft um etwa 17 Prozent reduziert werden. Davon sind lt. Enphase etwa 500 Mitarbeiter und Vertragspartner betroffen. Bis auf einige Ausnahmen hat Enphase nach eigenen Angaben bereits alle betroffenen Mitarbeiter benachrichtigt.
Um Enphase perspektivisch wieder auf die Erfolgsspur zurückzubringen, sollen darüber hinaus weitere Maßnahmen auf der Agenda. Dazu gehört die Rationalisierung der Produktion zur Anpassung an die aktuelle Nachfrage. Das bedeutet laut Enphase, dass weiterhin an vier Produktionsstandorten gefertigt werden soll, und zwar zweimal an den Standorten in den USA und jeweils einmal in Indien und einmal in China. Die Auftragsfertigung in Mexiko soll dagegen einstellt werden.
Trotz dieser Änderungen wird die globale Produktionskapazität für Mikrowechselrichter laut Enphase bei etwa 7,25 Mio. Einheiten pro Quartal stabil bleiben, wobei etwa 5 Mio. Einheiten in den USA hergestellt werden.
Als Reaktion auf die veränderten Marktanforderungen will Enphase zudem die Vertriebsteams neu ausrichten. Die Geschäftsbereiche von Enphase sollen sich auußerdem künftig auf Initiativen konzentrieren, die unmittelbar positive Auswirkungen auf den Umsatz haben, und dabei den Kernprodukten Mikrowechselrichter, Batterien und Ladegeräte für Elektrofahrzeuge den Vorrang geben. Des Weiteren sollen Automatisierungs- und KI/ML-Tools integriert und die Abhängigkeit von externen Auftragnehmern und Testlaboren reduziert werden.
Mit einem Minus von 10,5 Prozent auf 56,01 Euro zählt die Enphase-Aktie nach den ersten beiden Handelstagen in dieser Woche zu den schwächsten RENIXX-Titeln (Schlusskurs, 12.11.2024, Börse Stuttgart). Verglichen mit dem Kurs zum Jahreswechsel steht die Aktie damit aktuell bei einem Minus von 54 Prozent.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2024