Windenergie: Siemens Gamesa bringt GreenerTower auf den Markt - Salzgitter AG erster LieferantZamudio – Der Windkraftanlagen-Hersteller Siemens Gamesa setzt bei der Produktion von Windturbinen konsequent auf Nachhaltigkeit. Nach der Vorstellung erster recycelbarer Rotorblätter (RecyclableBlade) hat das Unternehmen nun einen umweltfreundlichen Turm für Windkraftanlagen (GreenerTower) vorgestellt.
Siemens Gamesa will die Emissionen bei der Herstellung von Windkraftanlagen weiter senken und bis 2040 auf Netto-Null reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde jetzt der „GreenerTower“ vorgestellt, mit deutlich weniger CO2-Emissionen in der Produktion. Die Salzgitter AG mit ihrem Walzwerk Ilsenburger Grobblech GmbH ist der erste Lieferant, der die Qualifizierung für den GreenerTower erreicht, zum Einsatz kommen die neuen Türme auch schon.
Siemens Gamesa stellt „GreenTower“ vor – 63 Prozent weniger CO2-Emissionen
Die Stahlbleche des neuen „GreenerTower“ sollen mindestens 63 Prozent weniger CO2 in der Produktion verursachen als herkömmlicher Stahl. Siemens Gamesa hat für den GreenerTower einen Qualifizierungsprozess für Zulieferer etabliert, der bei gleichen Stahleigenschaften und gleicher Qualität einen Emissionsstandard von maximal 0,7 Tonnen CO2-Äquivalente pro Tonne Stahl gewährleisten soll. Die durchschnittlichen Emissionen bei der Produktion einer Tonne Rohstahl liegen heute bei 1,91 Tonnen CO2-Äquivalente.
Der erste Lieferant, der die Qualifizierung für den GreenerTower erreicht, ist die Salzgitter AG mit ihrem Walzwerk Ilsenburger Grobblech GmbH. Die verbesserte CO2-Bilanz gelingt erstens durch den verstärkten Einsatz von recyceltem Stahlschrott, indem Energie in den Herstellungsprozessen zweitens eingespart und drittens verstärkt auf erneuerbare Energiequellen gesetzt wird. Der Elektrolichtbogenofen etwa wird mit Ökostrom aus Offshore-Windprojekten gespeist. Die Einhaltung der Reduktionsziele wird unabhängig zertifiziert.
„Windkraft ist einer der Eckpfeiler der Energiewende. In den nächsten fünf Jahren sollen weltweit mehr als 600 GW an neuer Kapazität installiert werden. Wir wollen diese Transformation so nachhaltig wie möglich gestalten. Daher suchen wir kontinuierlich nach Möglichkeiten, unsere eigenen CO2-Emissionen weiter zu senken und bis 2040 auf Netto-Null zu reduzieren. Mit der Einführung des „GreenerTower“ geht Siemens Gamesa in der Windindustrie voran und kommt der Kreislaufwirtschaft wieder einen Schritt näher", sagt Maximilian Schnippering, Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit bei Siemens Gamesa.
Erster Auftrag von RWE: „GreenTower“–Einsatz im dänischen 1.000 MW Offshore-Windpark Thor
Der neue CO2-reduzierte Turm ist als Option für Onshore- und Offshoreprojekte verfügbar, die ab 2024 installiert werden, teilte Siemens Gamesa mit. Der erste Auftrag für den „GreenerTower“ ist aber bereits abgeschlossen: RWE und Siemens Gamesa haben den Einsatz von 36 „GreenerTowers“ für das 1.000-MW-Offshore-Windkraftprojekt Thor in Dänemark vereinbart.
Insgesamt sollen 72 Offshore-Windenergieanlagen vom Typ SG 14-236 DD ab 2026 installiert werden. Sven Utermöhlen, CEO RWE Offshore Wind, sagt: „Offshore-Windkraftanlagen haben bereits heute eine der besten CO2-Bilanzen unter den Stromerzeugungstechnologien. Bei RWE sind wir fest entschlossen, auf Kreislaufwirtschaft und Netto-Null-Emissionen hinzuarbeiten. Wir testen bereits die weltweit ersten recycelbaren Rotorblätter von Siemens Gamesa unter realen Bedingungen. Mit dem GreenerTower in unserem Offshore-Windpark Thor übernimmt RWE nun erneut eine Vorreiterrolle und trägt dazu bei, den CO2-Fußabdruck von Windturbinen deutlich zu reduzieren."
Vattenfall Joint Venture und RWE setzen bereits auf recycelbare Rotorblätter von Siemens Gamesa
Bereits im September 2021 hat Siemens Gamesa das RecyclableBlade für Offshore-Windkraftanlagen auf den Markt gebracht und im Juli 2022 erstmals im RWE-Windpark Kaskasi in Deutschland installiert. Die recycelbaren Rotorblätter für Onshore-Windkraftanlagen folgten im September 2022.
Im neuen niederländischen Offshore Windpark Hollandse Kust Zuid mit einer Gesamtleistung von 1,5 GW kommen ebenfalls recycelbare Rotorblätter von Siemens Gamesa zum Einsatz. Hollandse Kust Zuid gehört einem Joint Venture, bestehend aus dem Energieversorger Vattenfall, BASF und Allianz, und soll 2023 vollständig in Betrieb gehen.
Quelle: IWR Online © IWR, 2023
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