Baufortschritt der 2.000 MW Stromleitung Ultranet – Konverterstation in Philippsburg fertig
Stuttgart - Im Westen Deutschlands ist die große 2 GW-Gleichstromleitung Ultranet im Bau, die von Philippsburg in Baden-Württemberg bis nach Meerbusch-Osterath in Nordrhein-Westfalen führt. Von Meerbusch-Osterath bei Düsseldorf verläuft die 2 GW-Leitung dann unter dem Namen A-Nord bis nach Emden. Mit der Fertigstellung des Umspannwerks in Philippsburg ist nun ein weiterer Meilenstein erreicht worden.
Ende 2026 soll die 2 GW-Stromleitung Ultranet im Süden in Betrieb gehen, ein Jahr später der nördliche Trassenabschnitt mit dem Namen A-Nord. Am 29.11.2024 hat der Netzbetreiber Transnet BW nun den Bau des Gleichstrom-Umspannwerks (Konverter) im Rahmen des Netzausbauprojekts Ultranet abgeschlossen.
Umspannwerk in Philippsburg ist südlicher Endpunkt der Stromleitung Ultranet
Am ehemaligen Standort des Atomraftwerks Philippsburg hat der Übertragungsnetzbetreiber Transnet den ersten Multiterminal-Konverter Süddeutschlands in Betrieb genommen. Obwohl die Gleichstromleitung erst 2026 in Betrieb geht, trägt der Konverter in seiner Funktion als STATCOM-Anlage (Static Synchronous Compensator - STATCOM) schon jetzt zum sicheren Netzbetrieb und zur Versorgungssicherheit bei.
Transnet BW hat Siemens Energy als Generalunternehmer mit dem Bau des Multiterminal-Konverters beauftragt. Nach vier Jahren Bauzeit stabilisiert die Konverter-Station im STATCOM-Betrieb das Stromnetz, indem sie einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Netzspannung leistet. Für den Netzbetrieb sind diese Beiträge unverzichtbar, die bisher von großen konventionellen Kraftwerksblöcken geleistet wurden. Dazu gehören Blindleistung, Spannungsregelung und netzbildende Eigenschaften, die sonst von großen. Damit unterstützt der Konverter mit parallelen Teilumrichtern schon jetzt die Energiewende in Deutschland, teilte Transnet BW mit.
Netzstabilisierung durch Siemens Energy Technologie
Die Station bildet die Grundlage für die zukünftige Nutzung der Ultranet-Gleichstromleitung sowie der Multiterminal-Erweiterung A-Nord von Meerbusch-Osterath bis nach Emden in Ostfriesland. Ultranet und A-Nord ermöglichen die verlustarme und robuste Übertragung großer Strommengen mit der HVDC PLUS®-Technologie von Siemens Energy. Diese Technologie hilft bei der Integration erneuerbarer Energien in das europäische Stromnetz und bietet technisch einzigartige Steuerungsfunktionen zur Netzstabilisierung.
Gleichstromleitungen im Westen: Ultranet geht 2026 in Betrieb, A-Nord im Jahr 2027
Von Philippsburg in Baden-Württemberg bis nach Meerbusch-Osterath in Nordrhein-Westfalen: Auf rund 340 Kilometern Länge realisieren Transnet BW und Amprion die Gleichstromleitung Ultranet mit 2.000 MW (380 kV Gleichstrom) Übertragungsleistung, über die künftig große Strommengen verlustarm in beide Richtungen übertragen werden können. Transnet BW ist für den 42 Kilometer langen Abschnitt zwischen Mannheim-Wallstadt und Philippsburg verantwortlich.
Ultranet wird als Hybridsystem realisiert: Die neue Gleichstromleitung wird zu großen Teilen auf bestehende Masten aufgelegt. Sie kann nach Fertigstellung sowohl Gleichstrom als auch Wechselstrom auf denselben Masten übertragen und ist dadurch besonders innovativ.
Im Jahr 2027 geht dann die Gleichstromverbindung A-Nord (2.000 MW) von Meerbusch-Osterath bis nach Emden in Betrieb.