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Errichtung einer Umweltwärme-HeizungInternationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) |
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Checkliste: Planung einer Umweltwärme-Heizung
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Quelle: Bundesverband WärmePumpe (BWP) |
b) Wärmequelle Grundwasser
Neben der im Erdreich gespeicherten Wärme kann auch das Grundwasser
mit Wärmepumpen genutzt werden. Die Temperatur von Grundwasser
beträgt selbst an kältesten Tagen zwischen 7 und 12 °C. Über einen Förderbrunnen
wird das Grundwasser entnommen Die Wasserqualität spielt eine wichtige
Rolle, um den energetischen Erfordernissen zu genügen. Zwischen Förder-
und Schluckbrunnen sollte ein Abstand von etwa 10 bis 15 Metern eingehalten
werden.
c) Wärmequelle Luft
Eine weitere Energiequelle für Umweltwärme-Heizungen ist die
Umgebungsluft, die über Ventilatoren zur Wärmepumpe geleitet
wird. Da mit fallender Außentemperatur die Leistung der Wärmepumpe nachlässt,
unterstützt i.d.R. ein Elektro-Heizstab die Wärmepumpe an den sehr kalten
Tagen des Jahres.
2. Flächenbedarf von Umweltwärme-Heizungen
Je nach Wärmequelle und Art nehmen die Kollektoren wie oben beschrieben
eine unterschiedlich große Fläche ein. Die Wärmepumpenanlage
einer Umweltwärme-Heizung erfordert hingegen keinen besonders vorbereiteten
Aufstellraum und verbraucht nicht mehr Fläche als eine Gasbrennwerttherme.
Die Anlage kann in einem normalen Kellerraum, in einem Hauswirtschaftsraum
oder auch in einer Garage installiert werden.
3. Funktionsprinzip einer Umweltwärme-Heizung
Ein Umweltwärme-Heizungssystem besteht aus den oben genannten Kollektoren und einer Wärmepumpe. In diesem geschlossenen Kreislaufsystem sorgt die Pumpe dafür, dass der flüssige Wärmeträger (der auch im Winter nicht einfriert) die Wärmeenergie von den Kollektoren zum Speicher bzw. direkt zur Heizung transportiert. Die von der Wärmepumpe aufgenommene Erd- bzw. Umgebungswärme hat ein vergleichsweise niedriges Termperaturniveau. Innerhalb der Wärmepumpe wird diese Wärme unter Hinzufügung der Antriebsenergie Strom auf eine höheres, für Heizzwecke nutzbares Termperaturniveau transferiert. Ein Wärmetauscher sorgt dafür, dass diese Energie vom Wärmeträger auf das Wasser der Heizung oder des Speichers übertragen wird.
Typen von Wärmepumpen: weiter...
4. Investitionen: Was kostet eine Umweltwärme-Heizung?
Die Kosten für eine Anlage betragen zwischen 8.500 Euro und 10.000
Euro inkl. MwSt und sind abhängig von der Auslegung der Anlage.
Zusätzlich müssen für die Erschließung der Wärmequelle
je nach System von 200 Euro (Luft-Wasser-System) bis 5.500 Euro (Grundwasser-Systeme)
inkl. MwSt. eingerechnet werden. Durch Eigenleistung können Investitionskosten
reduziert werden. Den höheren Investitionskosten stehen im Falle
eines Neubauvorhaben Einsparungen gegenüber, da Komponenten wie
Öltanks oder Gasanschluss, Schornstein, etc. bei Umweltwärme-Heizungen
nicht erforderlich sind.
Einige örtliche Stromversorgungsunternehmen bieten für elektrische
Wärmepumpenanlagen Sondertarife über einen 2. Zähler an. Nähere
Informationen erteilen die Fachinstallationsbetriebe.
Wartungskosten
Bei Umweltwärme-Heizungen kommen keine Brennstoffe zum Einsatz
und unterliegen daher keinen Preisschwankungen wie bei Öl- oder
Gasheizungen. Alle 2-3 Jahre sollte die Anlage jedoch von einem Fachbetrieb
geprüft werden. Die Wartungskosten betragen durschnittlich ca.
50 Euro pro Jahr.
5. Förderung und Finanzierung von Umweltwärme-Heizungen
Die Einrichtung von Umweltwärme-Heizungen wird durch Maßnahmen
aus Mitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Die
KfW bietet im Rahmen verschiedener Programme
zinsverbilligte Darlehen an:
- KfW-Umweltprogramm (Gewerbe, öffentliche Hand)
- KfW-ERP-Umwelt- und Energieeinsparprogramm (Gewerbe, öffentliche
Hand)
- KfW-C02-Gebäudesanierungsprogramm (Wohngebäude vor 1979)
- KfW-Programm "Wohnraum Modernisieren" (Wohngebäude)
- KfW-Programm "Ökologisch Bauen" (Neubauten/ Wohngebäude)
zur KfW-Förderseite
Verschiedene Bundesländer, wie z.B. NRW ("REN-Programm")
und Baden-Württemberg ("Erdwärmesonden-Programm"),
fördern Umweltwärme-Heizungen im Rahmen ihrer Breitenförderung.
6.Genehmigung
Bei Planung und Installation von Wärmepumpen sind in Deutschland die
Bestimmungen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) und die wasserrechtlichen
Regelungen bzw. die Wassergesetze der Länder zu beachten. Die Erschließung
der Wärmequelle Erdreich und Grundwasser ist anzeigepflichtig bzw.
bedarf einer Genehmigung. Weitere Informationen zu den Installationsvoraussetungen
geben die einzelnen Fachinstallationsbetriebe.
7. Vorteile einer Umweltwärme-Heizung
Wenn der für den Betrieb einer Wärmepumpe benötigte
Strom regenerativ erzeugter wird, treten beim Betrieb keine Schadstoff-
und CO2-Emissionen auf. Bei Strom aus fossilen Energieträgern ist
die Arbeitszahl der Wärmepumpe entscheidend. Erfahrungen aus dem
praktischen Betrieb zeigen, dass Wärmepumpensysteme die Energiekosten
für die Raumheizung und Warmwasserbereitung um ca. 50-60% gegenüber
einer konventionellen Heizung senken können.
Die Funktionsweise einer Wärmepumpe ist vergleichbar mit
einem Kühlschrank mit umgekehrten Energiestrom. Beim Kühlschrank
wird die bei diesem Prinzip anfallende Kälte genutzt, während
eine Wärmepumpe die Wärme an das Heizungssystem abgibt.
Durch internes Umschalten können moderene Wärmepumpensystemen
im Sommer ohne weiteren Installationsaufwand auch zur Raumlühlung
genutzt werden. Die Wärme wird dann über die Kollektoren oder
Sonden an das Umgebungsmedium (Erdreich, Wasser, Luft) abgeführt.
8. Internationales Gütesiegel für Wärmepumpen
Für die Qualitätsprüfung von Wärmepumpen wurde 1997 eine internationale
Arbeitsgemeinschaft aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegründet
(D-A-CH). Diese Arbeitsgemeinschaft hat Qualitätsrichtlinien für Wärmepumpen
festgelegt, die größtmögliche Leistung, Betriebssicherheit und Umweltfreundlichkeit
sicherstellen sollen.
Das vom D-A-CH vergebene internationale Gütesiegel bezieht sich auf
serienmäßig hergestellte elektrische Wärmepumpen und ihre technischen
Eigenschaften, Vertriebs-, Verkaufs- und Planungsunterlagen sowie die
Serviceorganisation. Die Qualitätsstandards werden mit Prüfungen der
Geräte gewährleistet, die in Deutschland vom TÜV gemäß der Euronorm
EN 255 durchgeführt werden. Diese Norm definiert standardisierte Prüfbedingungen
für verschiedene Wärmepumpen-Arten und gibt die nötigen Messverfahren
vor. Der in diesen Messverfahren herangezogene COP-Wert (Coefficient
of Performance) ist ein Gütekriterium der Wärmepumpe. Je höher dieser
Wert ist, desto effektiver arbeitet die Wärmepumpe. Der minimale gemessene
COP-Wert für die Auszeichnung mit dem internationalen Wärmepumpen-Gütesiegel
ist abhängig von der Bauart der Pumpe und liegt zwischen 3,0 und 4,5.
Zum Download
des Planungs- und Kalkulationsleitfadens Erdwärmeheizungen.