Neuer Schub für Biodiesel durch verbindlichen DIN-Normentwurf

60.000 t Absatz in 1996 / Alle PKW-Modelle von Audi und VW schon jetzt biodieseltauglich


Münster - Der DIN-Fachausschuß für Mineralöl und Brennstoffnormung hat sich erstmals auf eine verbindliche Norm für den aus Rapsöl hergestellten Biodiesel geeinigt. Damit ist ein wichtiger Schritt für eine Absatzsteigerung des umweltfreundlichen Pflanzenkraftstoffs getan, denn die Hersteller von Fahrzeugen hatten als Voraussetzung für die Biodieselfreigabe ihrer Fahrzeuge immer wieder eine verbindliche Biodieselnorm gefordert. Es ist weiterhin geplant, die jetzt als Gelbdruck vorliegende Norm auch auf EU-Ebene einzubringen. 

Nach einer Umfrage des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) an der Universität Münster bei 24 Automobilherstellern sind schon jetzt alle dieselbetriebenen PKW-Modelle von Audi und VW auch uneingeschränkt biodieseltauglich. "Bei den Neufahrzeugen können derzeit von Mercedes, BMW oder Seat nur einige bestimmte PKW-Modelle mit Sonderausstattung und gegen Aufpreis mit Biodiesel gefahren werden", sagte IWR-Leiter Norbert Allnoch. Bei den Dieselfahrzeugen von Peugeot, Citroen und Renault ist lediglich eine 5%ige Beimischung des umweltfreundlichen Kraftstoffs möglich, während bei den Personenfahrzeugen von Ford zusätzliche Motorölwechsel erforderlich sind, so Allnoch weiter. Die japanischen Anbieter sowie Opel, Volvo, Skoda, Hyundai, Kia, Lada oder Fiat erteilten derzeit keine Freigabe. 

Der Biodieselabsatz ist 1996 in Deutschland von 40.000 auf 60.000 t gestiegen. Vor allem Landwirte erhoffen sich durch den vermehrten Absatz und der damit verbundenen Nachfrage nach Raps ein zusätzliches Standbein. Der in der Gesamtbilanz weitgehend CO2-neutrale Treibstoff kann bereits an rd. 700 Tankstellen gezapft werden. Die Biodieseltankstellen in Deutschland können unter der IWR-Adresse http://www.iwr.de abgerufen werden.

Münster, den 11.08.1997

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