WKA-Grundlagen 

 

Steuerungs- und Regelungstechnik

Windkraftanlagen arbeiten mit einer Leistung, die von der momentanen Windgeschwindigkeit abhängt (Kennlinie). Bis zu der Windgeschwindigkeit, bei der die Anlage ihre Nennleistung erreicht, der sog. Nennwindgeschwindigkeit, werden die Rotorblätter so "in den Wind gestellt", daß eine optimale Energieausbeute erreicht wird. Bei einem weiteren Anstieg der Windgeschwindigkeit muß die Leistung gedrosselt werden, um Schäden an der Windkraftanlage zu vermeiden. Um die Leistungsaufnahme bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten zu vermindern, sind zwei unterschiedliche Regelungssysteme möglich: die Pitch-Regelung und die Stall-Regelung. Bei einer Windgeschwindigkeit von ca. 25 - 30 m/s erfolgt bei modernen Windkraftanlagen eine Sicherheitsabschaltung mit Hilfe zweier unabhängig voneinander arbeitenden Bremssysteme. Dadurch werden ein Durchdrehen des Rotors und in der Folge auftretende Schäden an der Anlage vermieden.

Pitch-Regelung versus Stall-Regelung

    Bei der Pitch-Regelung wird die Leistungsaufnahme der Anlage durch eine variable Einstellung des Rotorblattes gesteuert. Dadurch ist es möglich, von der Nennwindgeschwindigkeit bis zur Sicherheitsabschaltung durch unterschiedliche Stellungen des Rotorblatteinstellwinkels die Leistung der Anlage in etwa konstant zu halten. Die Blatteinstellung kann auch nur am äußeren Ende des Rotorblattes vorgenommen werden.
    Die Stall-Regelung erlaubt keine variable Blatteinstellung. Die Rotorblätter sind starr mit der Drehachse verbunden. Die Drehzahlregelung und -begrenzung erfolgt hier durch einen sich selbst regulierenden Mechanismus des Strömungsabrisses an den Rotorblättern. Der Strömungsabriß sorgt für eine Drosselung der Leistungsaufnahme der Anlage.