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Checkliste: Planung einer
Holzpellets-Heizungsanlage

Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR)

 

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Checkliste:
Planung einer Holzpellets-Heizung 


Mit einer Holzpellet-Heizung wird Wärme für die Heizung und/oder Warmwasseraufbereitung erzeugt. Die Bundesregierung unterstützt die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und setzt dabei auch auf die Bioenergie bzw. Biomasse. Pellets-Heizungen bieten, wenn sie als Zentralheizung konzipiert sind, denselben Komfort wie Öl- oder Gasheizungen. Das IWR bietet einen persönlichen Planungs- und Kalkulationsleitfaden für Ihre hauseigene Holzpellets-Heizungsanlage an, mit dem Sie die Kosten kalkulieren und mit einer Öl- und Gasheizung vergleichen können (s. Anbieter von Holzpellets).
Nachfolgend die wichtigsten Informationen für die Planung & Errichtung einer Holzpellets-Heizung im Überblick:

1. Heizung- und Heizkessel

Holzpellets-Heizungen haben einen speziellen Pelletbrenner. Die Versorgung des Brenners mit den genormten Holzpellets erfolgt bei Zentralheizungen über eine Transportschnecke, mit der die Pellets verbrauchsabhängig vollautomatisch dem Lagerraum entnommen und dem Brenner zugeführt werden. Alternativ ist auch die Brennstoffversorgung über eine Saugaustragung möglich. Die meisten Holz-Zentralheizungen sind ausschließlich für den Betrieb mit Pellets ausgelegt, angeboten werden zudem sog. Kombikessel.

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2. Wieviel Lagerraum braucht man für die Holzpellets?

Die Lagerung der Holzpellets erfolgt in einem separaten Vorratsraum. Dabei handelt es sich im Idealfall um einen an den Brennerraum angrenzenden Kellerraum, der mit einer aus Schrägböden bestehenden Unter-Konstruktion sowie einer Transportschnecke zum Pelletlagerraum ausgebaut werden kann. Alternativ dazu sind auch andere Formen der Pelletlagerung in speziellen Gewebe- / Silobehältern möglich. Eine trockene Lagerung vorausgesetzt, können Pellets auch in Erdtanks außerhalb des zu beheizenden Gebäudes aufbewahrt werden.

Für ein neues, gut gedämmtes Einfamlienhaus mit einer Wohnfläche von 150 m² wird bei einem angenommenen Jahreswärmebedarf von 10.000 kWh ein Lagerraum in der Größenordnung von etwa fünf m³ (inkl. Leerraum) benötigt. Dieses Raumvolumen reicht aus, um rd. zwei Tonnen Pellets zu lagern. Diese Menge sollte unter den vorgenannten Annahmen den Jahreswärmebedarf decken können. Dies entspricht in etwa dem Energiegehalt von 1.000 Litern Heizöl bzw. 1.000 m³ Erdgas.

Bei der Einrichtung des Pelletlagerraums sind eine Reihe von Vorgaben zu berücksichtigen, die sich aufgrund von statischen bzw. technischen Anforderungen ergeben. So müssen sowohl Wandaufbau als auch der Aufbau von Unterkonstruktion und Schrägboden so ausgelegt sein, dass sie dem Gewicht der Pellets standhalten können. Im Hinblick auf den Komfort ist es zudem sinnvoll, die Schrägböden in einem Winkel zu installieren, der die vollständige Leerung des Raumes ohne ständiges Nachschaufeln ermöglicht. Weitere Detail-Auskünfte zu Aufbau und Ausstattung des Pelletlagerraumes sind u.a. beim Deutschen Energie-Pelletverband, den Herstellern von Pelletkesseln oder den Installationsbetrieben erhältlich. Diese geben z.B. auch Auskunft über die Platzierung und Ausführung weiterer Lageraumkomponenten wie Einblas- und Absaugstutzen, Prallschutzmatte, etc.


3. Investitionen: Was eine Holzpellets-Heizung und der Brennstoff kostet

Die Investitionskosten für einzelne Holzpelletöfen zur Wärmeerzeugung liegen bei 5-10 kW-Anlagen zwischen 3.000 und 6.000€ (inkl. MwSt.). Zentralheizungssysteme mit Leistungen bis zu 30 kW (z.B. Mehrfamilienhäuser) kosten inkl. Fördertechnik bis zu 20.000 Euro (inkl. MwSt.). Die einzelnen Anlagentypen unterscheiden sich unter anderem nach dem Wirkungsgrad, der Art der Pelletzuführung und der Häufigkeit der benötigten Reinigung. Zu berücksichtigen sind darüber hinaus die Kosten für den Pelletlagerraum. Diese können vor dem Hintergrund des Eigenleistungsanteils variieren. Bei Pelletheizungen kann zwar der Gasanschluss eingespart werden, auf der anderen Seite fallen aber höhere Kosten für den Schornstein an.

Die Entwicklung der Preise für Holzpellets war in den letzten Jahren relativ konstant und weist im Unterschied zum Öl- und Gaspreis bislang keine großen Schwankungen auf. Auf Monatsbasis betrachtet sind die Preise wie bei Gas und Öl in den Sommermonaten am niedrigsten, zudem gibt es aufgrund der besseren Versorgungssituation in den Bundesländern ein Nord-Süd-Gefälle in der Preisstruktur. Einen Überblick über die monatlichen Durchschnittspreise der letzten Jahre zeigt die nachfolgende Tabelle.


Pellets-Preisentwicklung auf Monatsbasis für Jahre 2004-2009*

 Monat / Jahr

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

  Euro pro Tonne

Januar

183,20

180,20

187,30

262,28

194,45 229,87 225,73 235,88 239,71 261,86

Februar

182,47

178,58

194,13

234,48

190,00 236,23 227,28 241,45 239,90 269,25

März

178,47

176,64

194,13

203,86

187,00 234,68 230,45 242,56 239,40 272,02

April

173,35

173,23

194,06

194,15

182,03 218,70 223,20 238,15 230,40 270,88

Mai

170,80

168,69 

199,67

188,15

177,67 204,90 218,75 227,30 226,09 263,93

Juni

170,13

169,97 

200,78

184,82

173,09 203,79 216,04 225,07 224,54 264,76

Juli

170,13

168,72 

205,82

183,53

174,16 212,54 218,67 225,96 224,54 269,37

August

171,35

168,85

222,61

183,46

180,17 218,84 220,88 227,71 228,41 274,10

September

173,13

172,36

236,11

186,92 

188,68 221,20 222,96 229,90 232,82 282,37  

Oktober

177,44

179,78 

249,34

187,80

200,28 225,88 227,60 232,76 241,39 277,67

November

177,55

184,69 

256,59

186,43 

206,68 223,50 232,20 235,99 247,60 284,21

Dezember

178,78

185,63 

264,73

187,17

217,59 224,20 232,32 236,42 256,24  

Durchschnitt

175,57

179,39 

217,11

198,59 

189,32 

221,19

224,67 233,26 235,86  
* = Preise (inkl. MwSt) gelten für die Abnahme von 6 Tonnen Pellets in einem Umkreis von 100-200 km und umfassen sämtliche Nebenkosten wie Einblaspauschale, Wiegen etc.

Daten: DEPV/Solar Promotion GmbH / IWR-Berechnung

5. Holzpellets-Händler und Hersteller der Holzpellet-Heizungsanlagen

Für den Betrieb einer Holzpellets-Heizung kann der Brennstoff Pellets bei speziellen Pellets-Händlern erworben werden. Hersteller von Holzpellet-Öfen bieten Unterstützung bei der Planung einer Heizungsanlage.

6. Wartung & Sonstiges

Um den ordnungsgemäßen Betrieb der Holzpelletheizung sicherzustellen, empfiehlt sich der Abschluss eines Wartungsvertrages. Die Kosten beziffern sich je nach Unternehmen und Vertragsart auf 150 bis 300 Euro.

Berücksichtigt werden sollte zudem, dass die Kehrhäufigkeit bei Holzpelletheizungen i.d.R. höher ist als z.B. bei Gasheizungen. Angaben zur Kehrhäufigkeit sind in den Kehr- und Überprüfungsordnungen der einzelnen Bundesländer geregelt und variieren. So gibt z.B. die Kehr- und Überprüfungsordnung NRW für nicht messpflichtige Holzpellet-Anlagen unterhalb 15 kW, die ganzjährig betrieben werden, eine Kehrfrequenz von viermal jährlich an. Sollte die Pelletheizung nur "in der üblichen Heizperiode" genutzt werden, reduziert sich der Wert auf dreimal jährlich. Holzpellets-Anlagen mit mehr als 15 kW sind messpflichtig. Für diese Anlagen verringert sich die Kehrhäufigkeit auf zweimal jährlich.


7. Förderung
& Finanzierung

Die Anschaffung von Holzpellets-Heizungen wird auf Bundesebene über das Marktanreizprogramm als Zuschuss (s. Förderung-Holzpellets) oder auch die KfW gefördert. Des Weiteren gibt es spezielle Programme der Bundesländer.


8. Wirtschaftlichkeit

Die Wirtschaftlichkeit einer Holzpellets-Heizung ist von zahlreichen Faktoren (Höhe der Investitionskosten, Zuschüsse/Förderung, Finanzierung, zukünftige Entwicklung der Öl- und Gaspreise) abhängig. Allerdings hat man einen umweltfreundlichen, heimischen Brennstoff und ist unabhängig von den Preisschwankungen auf den Öl- und Gasmärkten.





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