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NRW-Arbeistplatzstudie Windenergie

1. Einleitung und Zielsetzung

Unter den erneuerbaren Energien hat die Windenergie in den letzten Jahren auch in Deutschland einen deutlichen energie- und industriewirtschaftlichen Aufschwung erfahren können. Vor allem aufgrund der Förderprogramme des Bundes und der Länder sowie der Einführung des Stromeinspeisungsgesetzes (StrEG) am 01.01.1991 konnte unter den bisherigen Rahmenbedingungen ein nationaler Wachstumsmarkt mit derzeit rd. 1 Mrd. DM Umsatz sowie eine leistungsfähige und auch international ausgerichtete Windindustrie entstehen. Parallel zu der marktökonomischen Entwicklung ist nicht zuletzt infolge des brancheninternen Herstellerwettbewerbs ein kontinuierlich anhaltender Trend zu größeren und leistungsfähigeren Windkraftanlagen (WKA) erkennbar. Die mit dem "upscaling"-Prozeß und der Serienfertigung verbundenen geringeren Stromerzeugungskosten ermöglichten in der Vergangenheit eine stetige Reduzierung der Windenergieförderung beim Bund und den Bundesländern.

Nach den hohen Zuwachsraten der vergangenen Jahre ist der deutsche WKA-Markt 1996 aufgrund politisch bedingter Sonderfaktoren, der Änderung des Bundesbaugesetzbuches und der Diskussionen um das Stromeinspseisungsgesetz, erstmals rückläufig und in eine Konsolidierungsphase eingetreten. Mit der am Jahresanfang 1997 in Kraft getretenen Novellierung des BauGB'es ist die von den WKA-Herstellern und WKA-Betreibern geforderte Planungssicherheit zwar faktisch gegeben. Aufgrund der gemeindlichen Überleitungsvorschrift und der potentiellen Wahrnehmung der Aussetzungsoption durch die Behörden bis zum 31.12.1998 im Zusammenhang mit den durchzuführenden regionalen und kommunalen Planungsverfahren sind für den WKA-Markt jedoch erst mittelfristig neue Impulse zu erwarten [1]. Verstärkt wird die momentane Unsicherheitsphase vor allem durch die in Verbindung mit der anstehenden Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes diskutierte zukünftige Ausgestaltung des StrEG'es. Die damit verbundene öffentliche Diskussion über eine "Überförderung" der Windenergie verunsichert Hersteller, Investoren und Politiker gleichermaßen. Speziell in Nordrhein-Westfalen mit auf den ersten Blick kaum erkennbaren Unternehmensaktivitäten auf dem Windenergiesektor stellt sich auch die Frage, ob und welche industriewirtschaftlichen Effekte mit der Windenergie in diesem Bundesland verbunden sind. Insbesondere die heterogene und branchenübergreifende Struktur der auf dem Windenergiesektor tätigen Unternehmen hat eine landesspezifische Ermittlung der tatsächlichen Umsatz- und Arbeitsplatzeffekte bisher erschwert. Vor dem Hintergrund dieser anhaltenden Spekulationen ist es das Ziel dieser im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MWMTV NRW) durchgeführten Studie, eine Bestandsaufnahme und Analyse der landesspezifischen Umsatz- bzw. Arbeitsplatzentwicklung auf dem Windenergiesektor vorzunehmen. Auf der Basis der erstmaligen Erfassung der in NRW tätigen Firmen im oder für den Windenergiesektor bildet eine anschließende Unternehmensbefragung aus dem Bereich der Hersteller, Zulieferer und Dienstleister die Grundlage für diese Studie.

 

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