Atomkraftwerke light
GE Hitachi Nuclear Energy gründet kanadische SMR-Gesellschaft
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Wilmington - Bei großen und milliardenschweren Atomkraftwerken mit mehr als 1000 MW Leistung ist die Zahl der weltweiten Investoren mittlerweile überschaubar, zu groß sind die Risiken. Neben dem hohen Baurisiko (Kapitalkosten und Bauzeit) sind die kaum abschätzbaren Marktrisiken (Strompreisentwicklung) ein allgegenwärtiges Problem für die Gesamtfinanzierung und Investoren solcher Mammutprojekte.
Mit sogenannten Small Modular Reactors (SMR), eine Art Atomkraftwerk light, versucht die Atomwirtschaft den Markt für Atomkraftwerke neu zu beleben. Wobei der Begriff "kleine Atomkraftwerke" auch relativ ist. GE Hitachi Nuclear Energy will in Kanada ein "kleines" Atomkraftwerk mit 300 MWe auf den Markt bringen. Das ist deutlich weniger als die aktuellen Kraftwerks-Projekte zwischen 1.000 und 1.600 MWe Leistung.
Andererseits wird im Kern ein 300 MW-Kraftwerksblock ähnlich einem konventionellen Gas- oder Kohlekraftwerk dieser Leistungsklasse gebaut, bei dem sich lediglich die Art der Dampferzeugung ändert, d.h. statt Verbrennung fossiler Energien wird die Wärme zum Antrieb der Turbine durch Kernspaltung mit den bekannten Risiken erzeugt.
Die GE Hitachi Nuclear Energy hat jetzt in Kanada die GEH SMR Technologies Canada Ltd. gegründet, um den Einsatz eines Atomkraftwerks vom Typ BWRX-300 zu unterstützen, teilten Vertreter von GE Hitachi mit. GE Hitachi hat versucht, diese Technologien auf die Märkte in der Tschechischen Republik, in Polen, Estland und den Vereinigten Staaten zu bringen.
In Großbritannien will ein Konsortium um Rolls-Royce ebenfalls SMR-Atomkraftwerke auf den Markt bringen, die erste britische Anlage soll 2030 errichtet sein. Nach einem Bericht der World Nuclear News glaubt Paul Stein, Chief Technology Officer von Rolls-Royce an das Ziel, dass die Investitionskosten für einen solchen Reaktor auf 1,8 Mrd. GBP (ca. 2,07 Mrd. Euro) gesenkt werden können. Unter dieser Annahme würden die Stromerzeugungskosten, bei einer Betrachtung über eine Betriebszeit von 60 Jahren, bei 40 GBP/MWh (4,6 ct/kWh) liegen.
Laut Steiner sei man dann auf einem Niveau, bei dem man Zugang zu Private Equity Beteiligungskapital erhalten könne. Im Unterschied zu GE Hitachi handelt es sich bei den Briten um einen 440 MW Kraftwerksblock, bei dem Rolls Royce aber durch technische Innovationen 470 MW herausholen könne.
Quelle: IWR Online
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