Atomkraftwerke
Schwedische Regierung genehmigt Atommüll-Endlager
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Stockholm - Die schwedische Regierung hat heute beschlossen, die Endlagerung abgebrannter Brennelemente in Forsmark in der Kommune Östhammar zu genehmigen. Des Weiteren wurde der Bau einer Einkapselungsanlage genehmigt, die für die Entsorgung der abgebrannten Brennelemente in der Gemeinde Oskarshamn erforderlich ist.
"Schweden und Finnland sind die ersten Länder der Welt, die die Verantwortung für den Atommüll übernehmen. Dies wird ein sicheres Endlager für abgebrannte Brennelemente sein, das sowohl für die Umwelt als auch für die Menschen Sicherheit bietet. Darüber hinaus schafft es langfristige Bedingungen für die schwedische Stromversorgung und die schwedischen Arbeitsplätze", so die Ministerin für Klima und Umwelt Annika Strandhäll.
Die Schwedische Gesellschaft für Kernbrennstoff- und Abfallmanagement (SKB) hat gemäß dem schwedischen Umweltgesetzbuch und dem Gesetz über nukleare Aktivitäten eine Genehmigung für ein zusammenhängendes System zur Endlagerung abgebrannter Kernbrennstoffe beantragt. Die schwedische Regierung ist der Ansicht, dass die Anträge die Anforderungen des schwedischen Umweltgesetzes und des Gesetzes über nukleare Aktivitäten erfüllen und genehmigt daher sowohl den Bau der Einkapselungsanlage und des Endlagers für abgebrannte Brennelemente.
Die Einkapselung erfolgt auf der Basis der KBS-3-Methode, die auf einer Kombination von drei Barrieren beruht: den Kupferbehältern, der Bentonit-Tonerde um sie herum und dem Felsgestein selbst - um Mensch und Umwelt vor schädlicher Strahlung zu schützen.
In Übereinstimmung mit dem schwedischen Umweltgesetzbuch übergibt die Regierung den Fall nun an das Land- und Umweltgericht beim Bezirksgericht Nacka, das eine Genehmigung erteilen und detaillierte Bedingungen für den Betrieb festlegen wird. Mit der Entscheidung der Regierung hat die SKB eine Genehmigung gemäß dem Gesetz über nukleare Aktivitäten erhalten. Die Entscheidung ist an die Bedingung geknüpft, dass die schwedische Behörde für Strahlenschutz eine weitere schrittweise Überprüfung durchführt, bei der auch die künftige Forschung und Technologieentwicklung berücksichtigt wird.
In Schweden wurden bisher 13 Atomkraftwerke mit einer Bruttoleistung von rd. 11.400 MW errichtet, davon sind sieben AKW mit einer Leistung von rd. 4.300 MW abgeschaltet und endgültig stillgelegt worden. Derzeit produzieren noch sechs Atomkraftwerke mit einer Bruttoleistung von rd. 7.100 MW Strom, die zwischen 1980 und 1985 in Betrieb gegangen sind.
Quelle: IWR Online
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