Erste Kumac-Anlage in Deutschland
Argrarbetrieb aus Sachsen setzt auf Gärrest-Aufbereitung von Weltec Biopower
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Vechta - Bislang kam die Kumac Gärrestaufbereitung von Weltec Biopower nur auf internationalen Märkten zum Einsatz. Mit Anlage der Agrar GmbH Reichenbach wurde im März 2024 jetzt auch die erste Kumac Gärrestaufbereitung in Deutschland in Betrieb genommen.
Das Agrarunternehmen mit Sitz im sächsischen Vogtland ist spezialisiert auf Milchviehhaltung und den Anbau von Futterpflanzen. Zusätzlich zur Milchviehanlage mit 1.400 Kühen und Nachzuchtrindern betreiben die Landwirte seit 2006 eine Biogasanlage mit einer elektrischen Leistung von 845 Kilowatt. Dabei fallen jährlich bis zu 72.000 Tonnen Gülle und Gärreste an.
Mit der neuen Kumac-Aufbereitungsanlage von Weltec Biopower werden die Gärreste in drei Prozessprodukte (Klarwasser, flüssiger organischer Düngestoff, fester organischer Düngestoff) aufgespalten. Im ersten Schritt der Gülle- und Gärrestaufbereitung werden den Ausgangsmaterialien dazu Flockungsmittel beigemischt. Durch die Ausflockung lassen sich die feinsten Bestandteile leichter vom Wasser abscheiden, gleichzeitig sinken die Geruchsemissionen. Nachdem das Material durch eine Siebbandpresse über verschiedene Rollen und Walzen gegen ein zweites, wasserdurchlässiges Band gedrückt wurde, lässt sich der Feststoff direkt als Dünger, Kompost, Tiereinstreu oder Biogas-Substrat einsetzen.
Die flüssige Phase wird anschließend durch ein Becken geleitet, in dem kleine Partikel und Schwebstoffe separiert werden. Verbleibende feste Teilchen werden in einem Feinfilter entfernt. Im nächsten Schritt durchläuft das Filtrat eine dreistufige Umkehrosmose, um Salze und Nährstoffe abzuscheiden. Der resultierende flüssige und stickstoffreiche Dünger macht nur noch ein Viertel des Ausgangsvolumens aus. Das klare Wasser bildet den größten Anteil der Aufbereitungsprodukte und wird derzeit in die Vorflut eingeleitet.
„In Reichenbach besteht der Output des Kumac Prozesses aus rund 25 Prozent festem und 20 Prozent flüssigem Wirtschaftsdünger sowie zu 55 Prozent aus einleitfähigem Wasser. Der entstandene Feststoff und das Nährstoffkonzentrat werden als organischer, hochwertiger Dünger in unseren eigenen Pflanzenbestand ausgebracht und somit lange Transportwege vermieden. Damit schließt sich ein effizienter Stoffstromkreislauf und die einzelnen Bereiche unseres Portfolios greifen perfekt ineinander“, so der Geschäftsführer der Agrar Reichenbach GmbH Lars Bittermann.
Das System von Weltec Biopower ist modular skalierbar und kann bereits ab 70.000 Tonnen Gülle oder Gärrest pro Jahr eingesetzt werden. Bei einem steigenden Verarbeitungsbedarf ist eine Kombination mehrerer Kumac-Linien umsetzbar. „Betreiber, die sich zur Errichtung eines Systems entschließen, können übrigens eine Förderung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums erhalten“, so der verantwortliche Prozessingenieur bei Weltec Biopower Nico Sudbrink.
Quelle: IWR Online
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