12.02.2024 10:00 Uhr

Klausurtagung

Klausurtagung:VnAP setzt auf Chancen für Landwirtschaft durch Agri-PV


© VnAP

Berlin - In der letzten Woche hat in Berlin die erste Klausurtagung des 2023 neu gegründeten Verbands für nachhaltige Agri-PV (VnAP) stattgefunden.

Ziel des Verbandes ist eine nachhaltige Agri-PV, die mit Hilfe von Technologien arbeitet, die die Landwirtschaft unterstützen. Die Möglichkeit zur gleichzeitigen Nutzung der Flächen für die Landwirtschaft und Solarstromerzeugung und die hohe Umweltverträglichkeit der Agri-PV ist aus Sicht des Verbandes eine Chance, um die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber dem Ausbau der Erneuerbaren Energien deutlich zu steigern.

Der VnAP begrüßt vor diesem Hintergrund die interdisziplinäre Zusammensetzung der Teilnehmer der Verbandstagung, die sich aus Vertretern der Kategorien Landwirtschaft, Umweltschutz, Energiewirtschaft, Recht und Wissenschaft zusammengesetzt hat.

Der VnAP betont, dass die Agri-PV einen multifunktionalen Lösungsansatz bietet und daher als Chance für die Landwirtschaft begriffen werden kann. Die Agri-PV sei unter anderem in der Lage, dazu beizutragen, die Flächenkonkurrenz zu vermeiden, da die Gesamtproduktion (Pflanzen & Energie) durch die Doppelnutzung viel höher sein kann als auf eigenständiger landwirtschaftlicher Basis. Des Weiteren biete die Agri-PV eine Möglichkeit zur zusätzlichen ökologischen Flächenaufwertung und könne die Resilienz des Agrarsektors erhöhen, indem sie Pflanzen schützt und das Einkommen in der Landwirtschaft stabilisiert und damit einen Lösungsansatz für die Anpassung an klimatische Veränderungen darstellt.

Vor diesem Hintergrund fordert der VnAP, die Agri-PV als wichtiges Instrument einer zukunftsgerichteten Agrarpolitik anzusehen und einzusetzen. Der Verband unterstreicht dabei insbesondere die Notwendigkeit der Teilhabe der bewirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe an Agri-PV-Projekten im Markthochlauf.

Gleichzeitig kritisiert der VnAP, dass die wirtschaftlich stark dominierende Energiewirtschaft einen erheblichen Druck ausübe. Ein Beispiel sei, unter dem Deckmantel der so genannten „Biodiv-PV“ sowie einfacher Tierhaltungsformen großflächig günstige konventionelle PV-Konzepte als Agri-PV auszurollen, die keine ernsthafte Bewirtschaftung zulassen.

Zum Schutz der landwirtschaftlichen Primärproduktion und für die dauerhafte Akzeptanz der Agri-PV seien daher eine strikte Regulierung und eine nachhaltige Partizipation der Landwirtschaft notwendig, fordert der Verband. Ziel des VnAP ist es dabei, sich in diesem Prozess aktiv einzubringen und konstruktiv an der weiteren Ausgestaltung mitzuwirken.

Quelle: IWR Online
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Themen
Energiewende, PV-Ausbau, Photovoltaik, Agri-PV, Verband für nachhaltige Agri-PV, VnAP, Klausurtagung