Meilenstein erreicht
Wasserstoff Leuchtturmprojekt von ABO Wind geht in die nächste Phase
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Wiesbaden - ABO Wind plant und entwickelt im hessischen Hünfeld das erste Wasserstoffprojekt des Unternehmens. Das Hybridprojekt wird aus einer Windenergieanlage, der Elektrolyseanlage zur Wasserstofferzeugung und einer Wasserstofftankstelle mit Abfüllanlage bestehen.
Mit der Bestellung von zwei Elektrolyse-Systemen beim Hersteller FEST hat das Leuchtturmprojekt einen wichtigen Meilenstein erreicht und geht in die nächste Phase. Das Vorhaben wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt rund 12 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Der Elektrolyseur und die Wasserstofftankstelle für Busse und Lkw entstehen im Logistikpark Hessisches Kegelspiel in Hünfeld (Ortsteil Michelsrombach) bei Fulda, direkt an der Autobahnabfahrt Hünfeld-Schlitz. Der Strom aus der geplanten Windenergieanlage soll über eine Direktleitung zum Elektrolyseur transportiert werden. Hier wird grüner Wasserstoff erzeugt, der anschließend verdichtet und an der Tankstelle zum Betanken von Brennstoffzellenfahrzeugen zur Verfügung gestellt wird.
Die geplante Anlage ist laut ABO Wind die bisher größte in Deutschland, die eine Windenergieanlage direkt mit der Elektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff koppelt. Die beiden Elektrolyse-Systeme haben zusammen eine Leistung von fünf MW und erzeugen damit unter Volllast rund 90 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde. Ein Lkw benötigt für eine Reichweite von 100 Kilometern etwa acht Kilogramm Wasserstoff. Bei Bedarf kann die Leistung des Elektrolyseurs auch auf 8 MW ausgeweitet werden.
Einen ersten Erfolg verzeichneten die Projektplaner bereits im vergangenen Jahr: Im Dezember unterzeichneten ABO Wind und Air Liquide Advanced Technologies (ALAT) den Liefervertrag für die Wasserstofftankstelle und die Abfüllanlage.
Die Inbetriebnahme der gesamten Anlage ist für Ende 2024 geplant. Ab Januar 2025 produziert die Anlage voraussichtlich erstmals Wasserstoff. Neben dem laufenden Tankbetrieb für Nutzfahrzeuge vor Ort ist geplant, mit Hilfe der integrierten Abfüllstation auch andere Nutzer mit Wasserstoff zu beliefern, beispielsweise Wasserstofftankstellen ohne eigene Erzeugung.
So könne sich der Standort Michelsrombach zum regionalen Wasserstoffverteilzentrum entwickeln. Neben dem Mobilitätssektor benötige vor allem auch die Industrie grünen Wasserstoff. Da sich Wasserstoff gut transportieren lasse, ergeben sich hier zahlreiche weitere Möglichkeiten, so ABO Wind.
Quelle: IWR Online
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