Rückschlag für Batteriehersteller
Northvolt meldet Insolvenz in Schweden an

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Stockholm - Die Northvolt AB in Schweden hat Insolvenz angemeldet, nachdem die Bemühungen zur Stabilisierung des Unternehmens nicht den gewünschten Erfolg brachten. Das Unternehmen, das sich auf die Produktion nachhaltiger Batterien spezialisiert hat, kämpfte mit steigenden Kapitalkosten, geopolitischer Instabilität, Unterbrechungen der Lieferkette und Veränderungen der Marktnachfrage. Auch der Hochlauf der Produktion war mit erheblichen internen Herausforderungen verbunden.
Trotz intensiver Gespräche mit potenziellen Investoren und der Unterstützung von Gläubigern konnte Northvolt in Schweden keine ausreichende Finanzierung sichern, um die Geschäfte fortzuführen. Ein gerichtlich bestellter Insolvenzverwalter wird nun die weitere Entwicklung des Unternehmens und den Verkauf von Vermögenswerten überwachen.
Die Auswirkungen der Northvolt-Insolvenz in Schweden auf die Northvolt-Projekt in Deutschland sind derzeit unklar. Die Insolvenz betrifft in erster Linie das schwedische Hauptunternehmen und dessen finanziellen und operativen Herausforderungen.
Das Northvolt-Projekt in Salzgitter mit Volkswagen wurde noch von der großen Koalition (GroKo) aus CDU/CSU und SPD unter Bundeskanzlerin Angela Merkel initiiert. Im Jahr 2019 gründeten Volkswagen und Northvolt ein eigenständiges 50/50-Joint-Venture mit dem Ziel, eine Fabrik für Lithium-Ionen-Batteriezellen in Salzgitter, Niedersachsen, zu errichten. Bei diesem Projekt ist Volkswagen stark in die Entwicklung und Finanzierung der Batteriezellen-Produktion in Salzgitter involviert. Das Joint Venture dürfte daher nicht direkt von den Auswirkungen der Northvolt-Insolvenz in Schweden betroffen sein.
Ein weiteres Northvolt-Projekt ist das geplante Batteriezellenwerk in Heide in Schleswig-Holstein. Das Werk ist Teil von Northvolts Expansionsplänen in Deutschland und sollte eine der größten Batteriezellenfabriken Europas werden, mit einer geplanten Jahreskapazität von etwa 16 Gigawattstunden (16 GWh). Die eigenständige GmbH (Northvolt Drei Project GmbH) in Deutschland ist nicht Teil des Northvolt-Insolvenzantrages in Schweden, aber eine 100%ige Tochter der schwedischen Northvolt. Daher kommt es auf den schwedischen Insolvenzverwalter an, wie es mit der deutschen Tochtergesellschaft weiter geht.
Das Northvolt-Projekt in Heide wurde 2021 offiziell bekannt gegeben, vom damaligen Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) unterstützt und ebenfalls noch unter der Bundesregierung von Angela Merkel (CDU) initiiert.
Quelle: IWR Online
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