18.08.2025 16:11 Uhr

Sinkende Energiepreise halten Inflation stabil

Sinkende Energiepreise halten Inflation stabil:Inflation in Deutschland bleibt im Juli 2025 mit 2,0 Prozent auf EZB-Zielniveau


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Wiesbaden - Die Inflation in Deutschland ist im Juli 2025 gegenüber Juli 2024 um +2,0 Prozent gestiegen. Nach den vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bremsen noch immer die sinkenden Preise für Energieprodukte (-3,4 %) die Preissteigerungen kräftig (Juni: -3,5 %), wenngleich der Preisdämpfungseffekt zunehmend nachlässt.

Die Inflation bei Dienstleistungen ist im Juli mit +3,1 Prozent zwar weiter rückläufig (Juni: 3,3%, Mai: +3,4 %), sorgt aber immer noch für Teuerung deutlich über dem Gesamtindex.

Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, beträgt im Juli unverändert 2,7 Prozent (Juni 2025: +2,7 %), so Destatis.

Der Preisdruck bei Waren (+1,0 %) ist dagegen auch im Juli 2025 (Juni: +0,8 %) relativ gering, bei Nahrungsmittel mit 2,2 Prozent etwas höher als im Juni mit 2,0 Prozent.

Insgesamt hat sich die Inflation in Deutschland nunmehr auf das EZB-Ziel von 2 Prozent eingependelt. Allerdings bremst noch immer der hohe Senkungseffekt bei den Energiepreisen (-3,4 %), die den anhaltend hohen Preisanstieg bei Dienstleistungen (+3,1 %) kompensieren.

Zur Inflationsentwicklung in Deutschland: Ein starker Anstieg der Strompreise Ende 2021 in Folge des massiven Ausfalls französischer Atomkraftwerke und die anschließende Gaspreisexplosion (Ausfall russischer Gaslieferungen) nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 haben zunächst eine kräftige energieinduzierte Inflationswelle mit historischen Dimensionen ausgelöst.

In der Spitze stieg die Inflation in Deutschland bis auf 8,8 Prozent (Oktober, November 2022), das hat die EZB wiederum zu steigenden Zinsen (Leitzins) von 0 Prozent (Juli 2022) auf über 4 Prozent veranlasst. Die gestiegenen Zinsen und Energiepreise sowie die Inflation führten anschließend zu einer sehr starken Lohn-Preisspirale, die trotz der anschließend kräftig gesunkenen Energiepreise noch nicht wieder ausgelaufen ist. Vor allem der Anstieg der Dienstleistungspreise ist weiterhin über dem EZB-Ziel und damit weiterhin zu hoch.

Seit Mitte 2024 hat die EZB die Zinsen mittlerweile zum achten Mal gesenkt. Am 05. Juni 2025 hat die Europäische Zentralbank zuletzt eine Zinssenkung um 25 Basispunkte beschlossen. Der Einlagensatz fällt damit auf 2,00 Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz auf 2,15 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz auf 2,40 Prozent. Diese Sätze gelten seit dem 11. Juni 2025.

Quelle: IWR Online
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Inflation, Deutschland, EZB