28.02.2019 15:24 Uhr

Studie

Studie:Marktwert von RWE-Kraftwerken wegen CO2-Preise geringer?


© Fotolia

Hamburg - Der Marktwert der RWE-Braunkohlekraftwerke im Rheinischen Revier dürfte in den kommenden Jahren deutlich geringer sein als die vom Konzern im Zuge des Kohleausstiegs geforderten Entschädigungssummen. Das zeigen Berechnungen des Berliner Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy.

Für die Bewertung der insgesamt 15 untersuchten RWE-Kraftwerksblöcke hat Energy Brainpool deren voraussichtliche Kosten und Erlöse aus dem Stromhandel berechnet. Danach betragen der zu erwartende Gewinn – und damit der Marktwert – der Kraftwerke im Jahr 2020 unterm Strich noch rund 1,3 Milliarden Euro. In den folgenden Jahren sinken die Gewinne der Kraftwerksblöcke am Strommarkt allerdings kontinuierlich, da sich im gleichen Zeitraum die Betriebskosten vor allem durch steigende CO2-Preise verteuern – und die Erlöse nach und nach übersteigen. Mehrere Kraftwerksblöcke wären deshalb bereits in einigen Jahren unrentabel: Bereits 2022 würde der RWE-Kraftwerkspark nur noch einen Wert von rund 673 Millionen Euro am Markt haben, so Greenpeace.

Die Bundesregierung will nach dem Ende Januar 2019 vorgelegten Beschluss der Kohlekommission mit den Betreibern von Kohlekraftwerken über Entschädigungssummen verhandeln. Im Gespräch waren bisher Beträge von 600 Millionen Euro pro Gigawatt (GW) abgeschalteter Kraftwerksleistung. Der RWE-Konzern hatte laut Medienberichten zuletzt sogar 1,2 Milliarden Euro pro GW gefordert, so Greenpeace. Bezogen auf die 15 untersuchten Braunkohleblöcke im Rheinischen Revier mit ihrer Gesamtleistung von 9,5 Gigawatt würde sich so eine Gesamtsumme von rund 11,4 Milliarden Euro ergeben, die RWE aus Steuermitteln erhalten würde.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2019

Themen
RWE, Kraftwerke, Kohleausstieg