15.02.2022 11:53 Uhr

Verkehrswende

Verkehrswende:Shell beginnt mit Bau der größten Bio-LNG-Anlage in Deutschland


© Shell

Köln-Godorf - Im Shell Energy and Chemicals Park Rheinland ist der Startschuss für den Bau einer Bio-LNG-Anlage gefallen.

Gemeinsam haben Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Shell in Deutschland Fabian Ziegler sowie der General Manager des Shell Energy and Chemicals Park Rheinland Marco Richrath die Baustelle am 09.02.2022 offiziell eröffnet.

In der Anlage sollen ab etwa der zweiten Jahreshälfte 2023 jährlich bis zu 100.000 Tonnen eines LNG-Gemischs aus Biomethan und Erdgas produziert werden. Die in Godorf entstehende Gasverflüssigungsanlage wird neben einer Verflüssigungseinheit ein Gasaufbereitungssystem, Lagertanks, Lkw-Beladung sowie die erforderlichen Sicherheitsfackeln umfassen.

Der Bio-LNG Kraftstoff birgt nach Auffassung von Shell großes Potenzial für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs. Die in Godorf produzierten Mengen können den Jahres-Bedarf von etwa 4.000 bis 5.000 LNG-Lkw decken. Durch die Mischung von Biomethan und fossilem Methan unterschiedlicher CO2-Intensitäten ist Shell nach eigenen Angaben in der Lage, LNG-Kraftstoff mit einer durchschnittlichen CO2-Intensität von 0 gCO2/MJ oder weniger für seine Kunden im Schwerlasttransportsektor anzubieten. Möglich wird das nach Angaben des Energiekonzerns durch den Einsatz von Biomethan aus nachhaltigen Reststoffen, wie beispielsweise Gülle und Mist, dessen CO2-Intensität negativ sei, da das sehr klimawirksame Gas nicht etwa auf Äckern oder aus Gruben in die Atmosphäre entweicht, sondern als Energieträger genutzt werde. Eine Einsparung von bis zu 1 Millionen Tonnen CO2 ist z.B. erreichbar, sofern das verwendete Biomethan vornehmlich aus Gülle hergestellt wird, so Shell.

Gespeist wird die Bio-LNG-Anlage künftig über die normale Gasleitung, über die Biomethan problemlos transportiert werden kann. In der Anlage im Rheinland wird das Gas auf minus 162 Grad Celsius gekühlt und damit zu Bio-LNG verflüssigt. In speziellen Tanklastern wird es dann zu Shell LNG-Tankstellen in ganz Deutschland transportiert. Shell Deutschland betreibt derzeit 26 LNG-Tankstellen entlang der Hauptverkehrsrouten für den Straßengüterverkehr. Bis Ende 2022 soll das Shell Stationsnetz etwa 40 Stationen umfassen.

Quelle: IWR Online
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Themen
Energiewende, Verkehrswende, Schwerlastverkehr, Bio-LNG, Shell, Dekarbonisierung, Biomethan, Erdgas, Verflüssigung