23.05.2007, 16:13 Uhr

Britische Regierung setzt neben regenerativen Energien auch auf neue Atomkraftwerke

London - Die britische Regierung hat ein neues Strategiepapier (Energy White Paper) zur künftigen Energieversorgung in Großbritannien vorgelegt. Wie aus einem Online-Bericht des Spiegels zu erfahren ist, will man demnach die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in England bis zum Jahr 2015 verdreifachen. Neben regenerativen Energiequellen und Kraftwärme-Kopplung will die Regierung aber auch auf neue Atomkraftwerke, sauberere konventionelle Kraftwerke inklusive CO2-Abscheidung und erhöhte Energieeffizienz setzen. Dem Online-Bericht zufolge stammen derzeit 18 Prozent der gesamten Stromproduktion und 7,5 Prozent der britischen Energieproduktion derzeit aus Kernkraft. Die Autoren des Strategiepapiers sehen in der Kernkraft einen unabdingbaren Teil des Energimixes. Da man die Ziele zur Verminderung der Treibhausgasemissionen einhalten wolle, und weil keiner wisse, wie die Weltlage in 40 oder 50 Jahren aussehe, müssten sogar AKW-Neubauten ins Auge gefasst werden. Zudem ist die Ausweitung des europäischen Systems zum Emissionsrechtehandel vorgesehen. Die gesamte britische Wirtschaft soll auf verbindliche Ziele zur Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes festgelegt werden.
Das vorgestellte Energy White Paper vom britischen Handels- und Industrieminister Alistair Darling ist umstritten. Eigentlich sollte es bereits im März vorgelegt werden, ein Rechtsstreit mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace über die neu geplanten Atomkraftwerke verzögerte die Veröffentlichung jedoch.
Dem Spiegel-Bericht zufolge stehen bei der neuen Strategie neben der Einhaltung von Klimaschutzzielen auch die Sicherung der Energieversorgung und die Unabhängigkeit von anderen Ländern im Vordergrund. Im Nahen Osten sei Großbritannien tief in die Spannungen der unsicheren Region verwickelt. Auch mit Russland, von dessen Gaslieferungen Deutschland und viele andere Kontinentaleuropäer stark abhängig sind, verbinde die Briten ein tiefes Misstrauen, heißt es in dem Spiegel-Bericht weiter. "Die Öl- und Gasreserven des Vereinigten Königreichs schwinden. Obwohl noch erhebliche Vorräte unter der Nordsee lagern, hat die Förderung ihren Höhepunkt überschritten und geht nun zurück", betont Darling im Vorwort zum Energy White Paper.
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Quelle: iwr/stromtarife/23.05.07/