25.10.2007, 15:51 Uhr

Heiß und dynamisch – die Geothermie in Island boomt

Freiburg (iwr-pressedienst) - Während der von EnEd in Zusammenarbeit mit Sterr-Kölln & Partner und forseo organisierten Impulsreise nach Island erkundeten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sämtliche Facetten der Tiefen Geothermie. Bei der eigens für die Exkursionsteilnehmer ausgerichteten Konferenz mit maßgeblichen isländischen Akteuren wie Enex, Exorka, Isor, Glitnir Bank und Reykjavik Energy Invest wurden die Stärken der nordischen Akteure deutlich. Island bündelt seine vorhandenen Kräfte, um in Zukunft in der Geothermie weltweit eine führende Position zu übernehmen. 20 Prozent des Stroms wird dort bereits durch Geothermie bereitgestellt – ca. 1,7 TWh jährlich. Geothermie sichert über 90 Prozent der Wärmeversorgung des Landes. Sechs weitere Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von mehreren hundert Megawatt sind bereits in Planung.
Anfang Oktober wurde die Fusion der erst vor neun Monaten gegründeten Geysir Green Energy mit Reykjavik Energy Invest, dem Investmentarm des regionalen Energieversorgers Reykjavik Energy, bekannt gegeben. Der Zusammenschluss und damit die Verflechtung der internationalen Aktivitäten eines öffentlichen Energieversorgers mit einem privatwirtschaftlich geführten Unternehmen schlug hohe Wellen und erzwang letztlich gar einen Machtwechsel in Reykjaviks Stadtparlament. Von den verursachten Turbulenzen lassen sich die Isländer jedoch nicht vom Weg abbringen. Die im März gegründete Reykjavik Energy Invest (REI) will laut Ásgeir Margeirsson, einem der beiden CEOs, Weltmarktführer in der Geothermie werden. Das Unternehmen habe seinen Ausführungen nach bereits heute einen Unternehmenswert von rund 745 Millionen Euro und decke die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Exploration bis hin zur Kraftwerkstechnologie. Weltweit will man in den nächsten 4 Jahren bis zu 4.000 MW installiert sehen – geschätztes Investitionsvolumen 5-8 Mrd. US-Dollar. Insbesondere Nordamerika wird als Markt mit großem Potenzial gesehen. Aber auch der deutsche Markt wird als viel versprechend eingestuft. Rund 460 Millionen Euro Eigenkapital wurden von den Hauptgesellschaftern Reykjavik Energy, FL Group, Atorka sowie der Glitnir Bank investiert. 2009 will REI an die Börse gehen.
Auch Deutschland verfügt über ein enormes geothermisches Potenzial, dessen Erschließung einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Energieversorgung basierend auf erneuerbaren Energien leisten könnte. Wenngleich sich die deutschen geothermischen Ressourcen von denen in Island unterscheiden, gibt es doch einen reichen Erfahrungsschatz und Potenzial, das vorhandene Know-how nach Europa zu transferieren. „Die Reise hat einen beeindruckenden Einblick ermöglicht, wie vorhandenes geothermisches Potenzial erfolgreich genutzt werden kann“, fasst Teilnehmer Dr. Michael Kraml zusammen. Alexander Richter von der Glitnir Bank erklärt: „Wir sind bereit, unsere Expertise für eine weitere Entwicklung der Geothermie in Deutschland bereitzustellen, um gemeinsam den Anteil an erneuerbaren Energien zu erhöhen und die Klimaziele zu erreichen.“
EnEd GmbH ist ein internationales Bildungszentrum für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. EnEd setzt sich dafür ein, die internationalen Wachstumsmärkte nachhaltiger Energieversorgung und effizienter Energienutzung zu stärken.
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Quelle: iwrpressedienst/25.10.07/