09.03.2010, 17:28 Uhr

Masdar-Projekt auf dem Prüfstand

Abu Dhabi, Bonn, Münster - Die geplante CO2-freie Stadt Masdar-City im arabischen Abu Dhabi muss nach Recherchen des Europressedienstes einen herben Rückschlag hinnehmen. Mit dem Chef von Masdar Energie, Ziad Tassabehji, und dem Chef der Masdar Immobilienentwicklung, Khaled Awad, seien zwei der führenden Köpfe von ihren Posten zurückgetreten.

Ein Unternehmenssprecher von Masdar habe nach Angaben des Europressedienstes dazu klargestellt, dass die Entschlüsse schon länger festgestanden hätten. Die Stabübergabe sei schrittweise vollzogen und über einen Zeitraum von fünf Monaten koordiniert worden. In schnell wachsenden Unternehmen sei es normal, dass die Belegschaft wechsle.

Nichtsdestotrotz habe Sultan Ahmed Al Jaber, Geschäftsführer des Masdar-Projekts, eine umfassende Prüfung der ursprünglichen Pläne Masdars angeordnet, die mehrere Wochen in Anspruch nehmen solle. Wie der Europressedienst mitteilt, soll es dabei vor allem um die finanzielle Machbarkeit des Projekts gehen. Das Unternehmen versichere jedoch, dass Masdar fortgesetzt werde.

Das Öko-Projekt Masdar soll die erste Stadt weltweit sein, die ihre Energie vollständig aus erneuerbaren Quellen bezieht und zeitgleich weder Kohlendioxid ausstößt, noch Abfall produziert. Nach Abschluss der Arbeiten sollen dort 50.000 Menschen leben und 90.000 Menschen arbeiten. Der Aufbau der Stadt kostet 22 Mrd. Dollar. Neben rund 1.500 Firmen soll in der Ökostadt Masdar auch die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) angesiedelt werden. Ursprünglich sollte Masdar City bereits 2015 bezugsfertig sein. Zuletzt hatte sich der Termin der Fertigstellung allerdings bis nach 2020 verschoben.

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