21.04.2010, 15:30 Uhr

Expertengespräch des Verkehrsausschusses: Bis 2020 eine Mio. Elektrofahrzeuge

Berlin - Elektromobilität ist für die deutsche Wirtschaft ein wichtiges Zukunftsthema. Sie wird aber in absehbarer Zeit die Verbrennungsmotoren auch nicht nur annähernd ersetzen. Dies wurde bei einem öffentlichen Expertengespräch des Verkehrsausschusses deutlich, heißt es in einer Mitteilung des deutschen Bundestages.

Grundlage für den Anschub der Elektromobilitätsforschung ist der Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität der Bundesregierung (NEP), nach dem im Jahr 2020 insgesamt eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren sollen. Daneben wird es dann aber noch mindestens 40 Millionen herkömmliche Fahrzeuge geben.

Volker Lange, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller, VDIK, betont deshalb, dass trotz aller Anstrengungen der Verbrennungsmotor weiterhin seine Bedeutung behalten werde. Trotzdem begrüßte er den Nationalen Entwicklungsplan und forderte, dass die darin enthaltenen Ansätze "so schnell wie möglich" in die Praxis umgesetzt werden sollten. Nach seiner Meinung sind Förderbeträge oder vergleichbare Maßnahmen in der Größenordnung von 5.000 bis 7.000 Euro pro Fahrzeuge erforderlich, um Elektroautos für breite Schichten bezahlbar zu machen. Entscheidend für den Erfolg sei allerdings vor allem die Akzeptanz durch die Autofahrer. Diese sei nur dann vorhanden, wenn ausgereifte Technik angeboten werde und die Fragen der Ladezeiten, Reichweiten und die Kosten für die Batterien geklärt seien.

Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, Klaus Mittelbach, sind vor allem einheitliche und grenzüberschreitende Normen und Standards notwendig, um einen Leitmarkt Elektromobilität in Deutschland und in Europa zu etablieren. Nur so könnten die Unternehmen die notwendige Investitionssicherheit erhalten.

ADAC-Präsident Peter Meyer betonte, dass der Verbrennungsmotor nach wie vor eine Zukunft hat, gerade weil er durch elektrische Antriebe ergänzt werde. In einer Mitgliederbefragung sei deutlich geworden, dass die Bereitschaft auf Strom umzustellen, vorhanden sei. Notlösungen, Komforteinbußen und höhere Kosten würden die Käufer jedoch nicht hinnehmen.

Für Ulrich Höpfner vom Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg, ist Elektromobilität unbedingt notwendig, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Er wies darauf hin, dass beim trassengebundenen Verkehr, also bei Bahnen, elektrischer Antrieb seit langem eingesetzt würde. Trotz aller Kosten und Umstellungsprobleme sei Elektromobilität unverzichtbar.

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