07.10.2011, 11:24 Uhr

Bioethanol-Verbrauch in Deutschland steigt, Produktion sinkt

Berlin - Nach den aktuellen Verbrauchsdaten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) belief sich der Bioethanolverbrauch im ersten Halbjahr 2011 auf ca. 569.000 Tonnen gegenüber ca. 545.000 Tonnen im Vorjahreszeitraum. Dies ergibt eine Steigerung von 4,7 Prozent, teilte der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft e.V. (BDBe) mit. Damit habe Bioethanol im Benzinmarkt einen Anteil von 5,7 Prozent erreicht. Wegen des zunehmenden Absatzes der Kraftstoffsorte E10 ist davon auszugehen, dass der Marktanteil von Bioethanol im zweiten Halbjahr 2011 weiter steigt.

Produktion in Deutschland hingegen rückläufig

Wie der BDBe weiter mitteilt, ist demgegenüber die Produktion von Bioethanol im gleichen Zeitraum gesunken. Im ersten Halbjahr 2011 hätten die Bioethanolanlagen in Deutschland rund 243.000 Tonnen Bioethanol aus den nachwachsenden Rohstoffen Futtergetreide und Zucker hergestellt, 20.000 Tonnen weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei war der Anteil von Zucker um ein Drittel rückläufig.

BDBe: Bioethanol treibt Zuckerpreis nicht

Der drastische Anstieg der Weltmarktnotierungen für Zucker in den vergangenen 18 Monaten, insbesondere bedingt durch eine geringere Ernte in Brasilien, habe zu einer angespannten Versorgungslage auch auf dem europäischen Zuckermarkt geführt, so der BDBe weiter. Aufgrund des höheren Weltmarktpreises seien die Zuckereinfuhren aus Drittländern deutlich geringer ausgefallen als geplant. Dies habe die EU-Kommission veranlasst, 500.000 Tonnen Zucker, die eigentlich für technische Zwecke, insbesondere für die Erzeugung von Bioethanol bestimmt waren, für den Absatz im Nahrungsmittelsektor freizugeben. Dietrich Klein, Geschäftsführer des BDBe: "Das ist ein klarer Beleg dafür, dass die Versorgung des heimischen Zuckermarktes Vorrang vor anderen Verwendungen hat. Bioethanol treibt nicht den Zuckerpreis in der EU."

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