02.02.2012, 09:54 Uhr

Q-Cells SE hat sich mit Anleiheinhabern geeinigt - Aktie um 40% geklettert

Bitterfeld-Wolfen – Die Q-Cells SE hat mitgeteilt, eine grundsätzliche Einigung zur Restrukturierung aller drei ausstehenden Wandelanleihen in einer umfassenden Gesamtlösung erzielt zu haben. Die wesentlichen Inhaber der 2012, 2014 und 2015 fälligen Wandelschuldverschreibungen haben sich auf eine Lösung geeinigt, die den höchsten Mehrwert für alle Anleiheinhaber und das Unternehmen beinhalte, so Q-Cells. Im Nachgang zu der Transaktion werde Q-Cells mit einer soliden Bilanzstruktur optimal aufgestellt sein, um am erwarteten Wachstum im Photovoltaikmarkt partizipieren zu können, lautet das Fazit. Die Aktionäre haben diese Einigung bejubelt und die Aktie ist im gestrigen Handel um rund 40 Prozent auf 0,47 Euro nach oben geschossen.

Anleiheinhaber sollen am Ende 95 % der Aktien halten

Die Einigung sieht vor, dass die Inhaber der Ende Februar 2012 fälligen Wandelschuldverschreibung nach Abschluss der Finanzrestrukturierung eine Zahlung in Höhe von 20 Millionen Euro erhalten. Der dann noch ausstehende Rückzahlungsbetrag und ggf. offene Zinszahlungen auf die Ende Februar 2012 fällige Wandelschuldverschreibung sowie der ausstehende Rückzahlungsbetrag und ggf. offene Zinszahlungen auf die 2014 und 2015 fälligen Wandelschuldverschreibungen unmittelbar vor dem Wandlungstermin sollen zu gleichen Teilen gegen Übernahme nahezu des gesamten Eigenkapitals und im Wege eines Schulden- und Kapitalschnitts eingebracht werden. Nach Abschluss der Übernahme des Eigenkapitals werden die Inhaber der 2012, 2014 und 2015 fälligen Wandelschuldverschreibungen gemeinsam mindestens 95 Prozent aller ausgegebenen Aktien der Q-Cells SE halten.

Verkauf nicht-betriebsnotwendiger Unternehmensteile

Nach einer erfolgreichen Umsetzung der Finanzrestrukturierung kann es weitere Auszahlungen zu gleichen Teilen an die Inhaber der 2012, 2014 und 2015 fälligen Anleihen geben, wenn Q-Cells nicht-betriebsnotwendige Unternehmensteile verkaufen und danach noch ausreichende Liquidität vorhalten kann. Auch wenn Zeitpunkt, Höhe und Abschluss dieser Verkäufe mit hoher Unsicherheit behaftet sind, schätzen die Berater des Unternehmens, dass diese Verkäufe von nicht betriebsnotwendigen Unternehmensteilen, die einen minimalen EBIT-Effekt auf die Umsetzung des Geschäftsplans haben, in den nächsten Jahren bis zu 200 Millionen Euro erzielen könnten.

Umsetzung der Finanzrestrukturierung im zweiten Halbjahr

Die Umsetzung dieser grundsätzlichen Einigung bedarf der Zustimmung der Anleiheinhaber, der Aktionäre der Q-Cells SE sowie der involvierten Behörden. Dazu wird das Unternehmen die Zustimmung der beteiligten Akteure einholen. Insbesondere bedarf der Kapitalschnitt der Zustimmung der Aktionäre im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung. Q-Cells rechnet mit einer Umsetzung der Finanzrestrukturierung in der zweiten Hälfte dieses Jahres.


© IWR, 2012