22.05.2012, 08:14 Uhr

Fraunhofer IWES macht Windenergie regelfähig

Bremerhaven, Kassel - In einem neuen Forschungsprojekt, das vom Bundesumweltministerium (BMU) gefördert wird, wollen Fraunhofer-Forscher zusammen mit Betreibern und Herstellern von Windenergieanlagen und Netzbetreibern ein Verfahren entwickeln, durch das Windenergieanlagen auch Regelenergie zur Stabilisierung der Netze liefern können. Regelenergie wird benötigt, um Ungleichgewichte zwischen Verbrauch und Erzeugung auszugleichen und wird im Stromnetz derzeit hauptsächlich von konventionellen Kraftwerken zur Verfügung gestellt. Durch die Umstellung der Elektrizitätsversorgung auf eine zunehmend erneuerbare Erzeugungsstruktur müssen auch die erneuerbaren Energien Regelenergie bereitstellen und dadurch ihren Beitrag zur Systemsicherheit leisten. Dies ist auch eine wichtige Voraussetzung, um die für die Systemsicherheit notwendige Mindestleistung konventioneller Kraftwerke zu reduzieren.

Biogas bereits qualifiziert

Durch die letzte Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist es auch EEG-Anlagen in der Direktvermarktung erlaubt, Regelenergie bereit zu stellen. Die Regelleistung setzt sich aus der Primärregelleistung, Sekundärregelleistung und Minutenreserve zusammen, die sich u.a. hinsichtlich ihrer Aktivierungszeit (30 Sekunden, 5 Minuten und 15 Minuten) unterscheiden. Biogasanlagen wurden bereits für die Bereitstellung von Minutenreserve und Sekundärregelleistung präqualifiziert. Windkraftanlagen hingegen nehmen noch nicht an den Märkten für die verschiedenen Regelenergiearten teil. Dies ist vor allem darauf zurück zu führen, dass das aktuelle Verfahren zur Bereitstellung von Regelenergie nicht ohne weiteres auf Windkraftanlagen anwendbar ist. Dies betrifft insbesondere den Nachweis der Regelleistungsbereitstellung und die Forderung einer Zuverlässigkeit des Angebots von hundert Prozent.

Verfahren zur Bereitstellung von Regel-Windenergie

In dem neuen BMU-Forschungsprojekt will das Projektkonsortium aus Fraunhofer IWES, ENERCON, Energiequelle, Amprion und TenneT ein Verfahren zur Regelenergiebereitstellung aus Windkraftanlagen entwickeln. Des Weiteren sollen die Techniken und Methoden für das Verfahren entwickelt werden.

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