25.06.2012, 12:06 Uhr

Studie prognostiziert Anstieg des Meeresspiegels um 2,7 Meter

Potsdam - Eine neue Studie des Nature Climate Change prognostiziert einen Anstieg des Meeresspiegels bis zum Jahr 2300 um ungefähr 2,7 Meter bei fortschreitender globalen Erwärmung von zwei Grad Celsius. Wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) berichtet, stützt sich die Studie sowohl auf Szenarien für künftige Treibhausgasemissionen, als auch auf den tatsächlich beobachteten Meeresspiegelanstieg im letzten Jahrtausend. „Trotz der Unsicherheit, die wir im Hinblick auf den künftigen Meeresspiegel weiterhin haben, bietet unser Ansatz für eine Risiko-Analyse zumindest plausible und relevante Schätzungen.“, erläutert Stefan Rahmstorf vom PIK sowie Co-Autor der Studie.

Halbierung des Anstiegs bei Erwärmung von nur 1,5 Grad Celsius

Bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad Celsius, die aus einem erhöhten Ausstoß von Treibhausgasen resultiert, erwartet die Studie einen Meeresspiegel der im Jahr 2300 circa 1,5 bis 4 Meter höher liegt als heute. Bei einer Erwärmung auf unter 1,5 Grad Celsius könnte der Anstieg des Meeresspiegels jedoch halbiert werden. Liegt die tatsächliche globale Erwärmung allerdings bei drei Grad, so liege der Meeresspiegelanstieg zwischen zwei und fünf Metern. Dieser Anstieg des Meeresspiegels hat nach PIK-Angaben erhebliche Folgen für niedrig gelegene Länder und Regionen sowie für kleinere Inselstaaten.

Schätzungen basieren auf neuen Erhebungen und Daten aus der Vergangenheit

Der vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) prognostizierte Anstieg des Meeresspiegels durch thermische Ausdehnung des Meerwassers von ungefähr einem Meter wurde in die Studie mit einbezogen. Des Weiteren stützt sich die Studie auf neu berechnete Werte durch die Berücksichtigung schmelzender Eismassen als Folger der globalen Erwärmung. „Natürlich bleibt offen, inwieweit der für die Vergangenheit festgestellte enge Zusammenhang zwischen der globalen Temperatur und dem Meeresspiegelanstieg sich auch in Zukunft fortsetzt“, erklärt Rahmstorf, jedoch seien diese Daten notwendig um daraus Schätzungen für künftige Szenarien abzuleiten.

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