07.05.2014, 12:29 Uhr

Grünen-Fraktionschef Hofreiter bei SMA: Bundesregierung würgt Energiewende ab

Niestetal – Anton Hofreiter, Vorsitzender der Grünen-Bundestagsfraktion, hat die SMA Solar Technology AG in Niestetal besucht. Wichtiges Thema war dabei natürlich die Energiewende in Deutschland. Hofreiter ist der Meinung, dass die Bundesregierung bei den geplanten Reformen ein völlig falsches Signal setzt.

Hofreiter sprach mit SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon die von der Bundesregierung geplanten Änderungen am Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) auf die deutsche Solarbranche und den Wirtschaftsstandort Deutschland. Beide waren sich einig, dass für eine nachhaltige und kostengünstige Energieversorgung sowie die Schaffung weiterer Arbeitsplätze der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter vorangetrieben werden muss. Die Deckelung des Ausbaus, überzogene Industrierabatte bei der EEG-Umlage sowie die Belegung des Eigenverbrauchs von Solarstrom mit einer Umlage seien kontraproduktiv.

Hofreiter: Erfolg der Energiewende steht auf der Kippe

Für Hofreiter ist die Energiewende ist eine Erfolgsgeschichte grüner Politik. Der Grünen-Politiker erklärte: „Mit dem raschen Ausbau erneuerbarer Energien wurde die Grundlage für eine neue, leistungsstarke Industrie und die Perspektive einer klimaverträglichen Energieversorgung in Bürgerhand geschaffen. Doch dieser Erfolg steht heute auf der Kippe. Durch das Missmanagement der letzten beiden Bundesregierungen haben sich grundlegende Probleme angehäuft, die jetzt weitreichende Reformen des Strommarktes und des Fördersystems für Ökostrom erforderlich machen.“ Die von der Bundesregierung geplanten Reformen würden allerdings Arbeitsplätze vernichten, die Energiewende ausbremsen und Energie für den Verbraucher noch teurer machen, so Hofreiter.

Urbon: Geplante Belastung des solaren Eigenverbrauchs würgt PV-Markt ab

Pierre-Pascal Urbon betonte, dass Deutschland seine Vorreiterrolle in Sachen regenerative Energien nicht aufs Spiel setzen dürfe: „Wir können der Welt zeigen, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum in einem Industrieland gleichermaßen funktionieren. Es geht darum, eine größere Unabhängigkeit zu erreichen und qualifizierte Arbeitsplätze in einer Zukunftsbranche zu erhalten und weiter aufzubauen. Mit den durch das Erneuerbare Energien-Gesetz geförderten Innovationen haben wir erreicht, dass die Photovoltaik die Komplexität bei der Transformation des Energieversorgungssystems reduziert. Dieses Potenzial müssen wir nutzen, um die Energiewende weiter voranzutreiben. Die jetzt geplante Belastung des solaren Eigenverbrauchs wird den Solarmarkt in Deutschland aus unserer Sicht fast vollständig abwürgen und damit die Anwendung neuer Technologien enorm einschränken.“

Energiewende:

Wie die Industrierabatte bei der EEG-Umlage angepasst werden sollen


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