27.10.2014, 09:50 Uhr

Millionen-Investment: Intelligente Energiewende-Plattform gestartet

Karlsruhe / Jülich - Mit dem Energy Lab 2.0 entsteht eine intelligente Plattform, mit der die Energiewende beschleunigt werden kann. Erforscht wird das Zusammenspiel der Komponenten künftiger Energiesysteme. Nun ist das Projekt mit einer Investitionssumme von über 20 Millionen Euro am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gestartet.

Partner der intelligenten Plattform sind neben dem Karlsruher Institut KIT das Forschungszentrum Jülich sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Bund und Land fördern das Energy Lab 2.0.

Plattform soll Energiewende beschleunigen

Die neuartige Forschungsinfrastruktur soll die Energiewende beschleunigen, besonders die Integration erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung. Denn das Energy Lab 2.0 erlaubt, neue Ansätze zur Stabilisierung der Energienetze realitätsnah zu erproben. Ein Anlagenverbund verknüpft elektrische, thermische und chemische Energieströme sowie neue Informations- und Kommunikationstechnologien.

Simulations- und Kontrollzentrum wird bis 2018 gebaut

Das Energy Lab 2.0 ist eingebettet in die Gesamtstrategie der Helmholtz-Gemeinschaft zum Thema Energie. Für das Projekt errichten die Partner bis 2018 ein Simulations- und Kontrollzentrum und einen energietechnischen Anlagenverbund am KIT-Campus Nord, ein Elektrolyse-Testzentrum am Forschungszentrum Jülich und eine Testanlage zur Erprobung von Power-to-Heat-Konzepten am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart.

Stufenweise Entwicklung und Validierung

Im Energy Lab 2.0 entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Werkzeuge und Ansätze zur Netzstabilisierung zunächst im Modell. Dazu dienen ein Experimentierfeld mit allen relevanten Systemkomponenten in kleinerem Maßstab sowie ein Testfeld für elektrische Netzkomponenten mit Echtzeitsimulation. Die Validierung erfolgt anschließend auf der Ebene des Anlagenverbundes. Auf Basis der Ergebnisse können im dritten Schritt reale Energiesysteme simuliert und beispielsweise unter dem Blickwinkel der Netzstabilität analysiert werden. Projektleiter ist Professor Roland Dittmeyer, Leiter des KIT-Instituts für Mikroverfahrenstechnik (IMVT).

22 Millionen Euro Investitionen

Von der gesamten Investitionssumme mit 22 Millionen Euro werden 16,75 Millionen Euro am KIT investiert. Die Helmholtz-Gemeinschaft bringt insgesamt 15 Millionen Euro in das Energy Lab 2.0 ein. Mit drei Millionen Euro fördert das Land Baden-Württemberg das Energy Lab 2.0. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Projekt mit zusätzlichen 2,5 Millionen Euro, das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit 1,5 Millionen Euro. Das Energy Lab 2.0 ist für einen Betrieb über 20 Jahre ausgelegt.

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