05.01.2015, 10:10 Uhr

Klimawandel: Temperatur steigt erstmals über 10 Grad im Jahresmittel

Münster - Der Klimawandel in Deutschland macht sich immer stärker bemerkbar. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes war 2014 in Deutschland das bisher wärmste Jahr seit Wetteraufzeichnung. Aber nicht nur in ganz Europa steigen die Temperaturen auf neue Rekordwerte.

Mit einer Durschnitts-Temperatur von plus 10,3 Grad wurde im Jahr 2014 ein neuer Temperaturrekord in Deutschland aufgestellt. Erstmals seit 1881 wird damit in Deutschland die 10-Grad-Marke überschritten. Für die World Meteorological Organization (WMO) und die amerikanische Wetterbehörde NOAA zeichnet sich ab, dass 2014 das wärmste Jahr seit der Wetteraufzeichnung wird.

Deutscher Wetterdienst: 2014 war in Deutschland 2,1 Grad zu warm

Im Vergleich zum langjährigen Mittel lag die mittlere Temperatur in Deutschland mit 10,3°C um 2,1 Grad zu hoch. Vom August 2014 abgesehen, lagen alle Monatsmittel des Jahres über dem Soll, teilweise deutlich. Damit erreichte das Jahr 2014 einen neuen Wärmerekord - der alte Spitzenwert aus dem Jahr 2000 hatte laut Deutschem Wetterdienst bei 9,87°C gelegen (2007: 9,86 °C). Auch in allen Bundesländern und an fast allen Messstellen purzelten die Rekorde. Der heißeste Tag des Jahres war allgemein der 9. Juni 2014, Pfingstmontag. Am höchsten stieg die Temperatur dabei mit 37,7°C in Rheinau-Memprechtshofen, südwestlich von Baden-Baden.

WMO-Prognose: Wärmerekord im Jahr 2014 schlägt bisheriges europäisches Rekordjahr 2007

Nach der jüngsten Analyse europäischer Temperaturdaten von Januar bis November 2014 zeichnet sich auch laut WMO für Europa ab, dass 2014 sehr wahrscheinlich das bisher wärmste Jahr seit Wetteraufzeichnung wird. Die 10 wärmsten Jahre wurden allesamt, mit Ausnahme des Jahres 1989 auf Platz sechs, nach dem Jahr 2000 registriert. Die Temperatur-Analyse für Europa wurde von nationalen europäischen Wetterdiensten durchgeführt, koordiniert vom Royal Netherlands Meteorological Institute (KNMI).

USA: NOAA bestätigt weltweiten Temperaturtrend

Auch nach der amerikanischen Wetterbehörde NOAA sieht alles nach einem neuen Temperaturrekord aus. So wurden für die ersten 11 Monate des Jahres 2014 die bisher höchsten Temperaturen gemessen. Der bisherige Rekord für die kombinierte globale Land- und Ozeantemperatur für den Zeitraum Januar bis November aus dem Jahr 2010 wurde im Jahr 2014 bereits überschritten.

Vom Klimawandel in den USA besonders betroffen ist Kalifornien. Die letzten 36 Monate waren die heißesten und trockensten Monate seit der 119 jährigen instrumentellen Wetteraufzeichnung. Politiker und die Bevölkerung hatten auf eine bessere Lage im Jahr 2014 gehofft. Am Ende des Jahres 2014 war die Dürre aber noch schlimmer als vor einem Jahr, als die Notstandsgesetze im US-Bundesstaat Kalifornien in Kraft gesetzt wurden. Die Universität Minnesota spricht von der schlimmsten Dürre in Kalifornien seit 1.200 Jahren.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2014