11.02.2015, 13:43 Uhr

RENIXX hängt DAX ab: First Solar klettern dank Apple zweistellig – Vestas trotz Dividende Schlusslicht

Münster – Im Aktienhandel am Mittwochvormittag kann der RENIXX World zulegen (+0,4 Prozent, 430,58 Punkte), während der DAX sich nach unten orientiert (-0,4 Prozent, 10.706 Punkte). Im RENIXX ist einiges los: Vestas hat die Zahlen für 2014 veröffentlicht, Apple hat ein Großinvestment in Solarenergie angekündigt, wovon First Solar profitiert und Nordex meldet einen neuen Auftrag aus Skandinavien.

Der DAX steht - wie die meisten Aktien und Börsen in Europa - auch aufgrund der Unsicherheiten bezüglich der Griechenland-Rettung unter Druck. Davon kann sich der internationale Branchen-Index für erneuerbare Energien RENIXX World abkoppeln. Der Wechselkurs der europäischen Gemeinschaftswährung stagniert bei 1,132 US-Dollar. Gold verteuert sich leicht um 0,2 Prozent auf 1.237 US-Dollar je Feinunze.

Vestas und First Solar im Fokus

Die Aktie von First Solar haussiert am Mittwochvormittag (+12,2 Prozent, 44,40 Euro). Das Unternehmen hat über das Solarenergie-Investment des IT-Giganten Apple berichtet. Apple will auf Solarstrom umsatteln und ist bereit, dafür insgesamt knapp 850 Mio. US-Dollar zu investieren. Es geht um einen Teil des Stroms, den ein geplanter, riesiger Solarpark von First Solar erzeugen soll. Am Indexende rangiert nach der Vorlage der Finanzen für 2014 die Aktie des Windenergieanlagen-Herstellers Vestas (-6,6 Prozent, 35,93 Euro). Zwar will das dänische Unternehmen wegen der positiven Entwicklung in 2014 erstmals seit 2002 wieder eine Dividende zahlen, doch die Ziele für 2015 fallen enttäuschend aus. S&P Capital hat die Vestas-Aktie umgehend von "sell" auf "strong sell" herabgestuft. Auch die Nordex-Aktie gibt im Sog von Vestas nach (-1,2 Prozent, 17,30 Euro), auch wenn die Hamburger einen neuen, 8,4 MW umfassenden Erweiterungsauftrag aus Finnland gemeldet haben.

Continental, Deutsche Post und BMW am DAX-Ende

Die größten Verlierer im DAX heißen Continental (-1,3 Prozent, 201,75 Euro), Deutsche Post (-1,3 Prozent, 27,91 Euro) und BMW (-1,2 Prozent, 103,45 Euro). Gefragt ist hingegen das Wertpapier der Deutschen Börse (+0,9 Prozent, 69,28 Euro). Analysten der Citigroup glauben an verbesserte Gewinnperspektiven für den Marktplatz-Betreiber.

Ölpreis verliert wieder an Boden

Laut Internationale Energieagentur (IEA)gehören Ölpreise von über 100 US-Dollar wie in den vergangenen drei Jahren auf Dauer der Vergangenheit an. Die Prognose der IEA schickt die Ölpreise am Mittwoch auf Talfahrt. Ein Fass der US-Sorte WTI kostet im Handel rund 50,55 US-Dollar, das ist ein Minus von 1,8 Prozent. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent verliert ebenfalls 1,8 Prozent und notiert bei 56,95 US-Dollar. Auch der Heizölpreis verliert im Vergleich zu gestern. Heizöl kostet gut 0,8 Prozent weniger und ist für 63,4 Cent den Liter zu habe (inkl. MWSt bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen sind die die Preise gestern leicht gestiegen. Am gestrigen Dienstag kostete ein Liter Diesel im Bundesdurchschnitt 1,169 Euro (+0,6 Prozent), der Liter Super war für 1,311 Euro (+0,5 Prozent) zu haben.

Strompreise bleiben teuer an der Börse

In Deutschland bewegt sich der Preis für Strom mit Lieferung am morgigen Donnerstag im Day-ahead-Handel fast auf der Stelle und verteuert sich um 0,1 Prozent auf 4,84 Cent je Kilowattstunde (kWh). Französischer Strom wird dagegen um 3,5 Prozent günstiger und notiert mit gut 5,4 Cent die kWh weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Der Preisunterschied der beiden Strommärkte liegt nun noch bei etwa 12 Prozent. Ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 berechtigt, verteuert um fast 40 Eurocent. Ein Zertifikat wird derzeit bei 7,20 Euro gehandelt.

Wind und Sonne liefern Spitzenlast-Strom mit einer Leistung von knapp 8.000 MW

Mit zusammen gut 7.900 MW Leistung stellen die Wind- und Solarenergie-Anlagen zur verbrauchsstarken Mittagszeit knapp zwölf Prozent des Bedarfs zur Mittagszeit zur Verfügung. Den größeren Anteil liefert mit rund 7.200 MW die Solarenergie, während die Windkraft-Anlagen gut 700 MW beisteuern. Die konventionellen Energien erzeugen zur Mittagszeit rund 55.600 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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