23.02.2015, 16:14 Uhr

wpd bestellt riesige Senvion-Turbinen für Nordsee-Windpark

Bremen - Die wpd AG hat sämtliche Lieferverträge für das Offshore-Windenergie-Projekt Nordergründe abgeschlossen. Die Windenergie-Großturbinen soll der Hamburger Anlagen-Hersteller Senvion liefern. Jede einzelne Anlage bringt es auf eine Leistung von über sechs Megawatt. Auch die weiteren Aufträge gehen an Unternehmen aus der Region.

Außerdem hat der Bremer Windparkentwickler und -betreiber die KfW IPEX-Bank mit der Fremdfinanzierung des Projektes beauftragt. Diese Finanzierung wird gemeinsam in einem Bankenkonsortium mit der Europäischen Investitionsbank strukturiert. Im nächsten Jahr soll mit dem Bau des 111-Megawatt-Projektes begonnen werden.

wpd: Lokale Hersteller aus der Region haben sich klar durchgesetzt

Wie wpd mitteilt, ist Nordergründe das erste deutsche Offshore-Projekt, dessen Gewerke ausschließlich von in Deutschland ansässigen und in der Nordwest-Region produzierenden Herstellern geliefert und installiert werden. Neben Senvion (Turbine) sind dies die Unternehmen Ambau (Fundamente), BVT (Umspannstation), NSW (parkinterne Verkabelung) und Bilfinger (Installation).

„Wir sind hocherfreut, dass sich lokale Hersteller aus der Region so klar in unserem internationalen Vergabeprozess durchgesetzt haben. Dies markiert die Konkurrenzkraft der deutschen Offshore-Industrie und den Vorteil, den lokale Wertschöpfung auch für die Projekte mit sich bringt“, kommentiert Achim Berge Olsen, Geschäftsführer der wpd offshore GmbH.

Windstrom für etwa 70.000 Haushalte

Erstmals werden mit der Senvion 6.2M126 in einem wpd Projekt Windenergieanlagen der Sechs-Megawatt-Klasse errichtet. Genau genommen kommt jede Turbine auf eine Nennleistung von 6,15 MW. Nach der geplanten Fertigstellung im Herbst 2016 wird der Offshore-Windpark Nordergründe über eine installierte Leistung von rund 111 MW verfügen und umgerechnet mehr als 70.000 Haushalte im Jahr mit Strom versorgen. Der Windpark entsteht in Wassertiefen bis zu zehn Metern innerhalb der 12-Seemeilen-Zone der deutschen Nordsee und liegt zirka 15 Kilometer nordöstlich der Insel Wangerooge.

Andreas Nauen, Vorstandsvorsitzender Senvion SE, sagt: „Zu einer erfolgreichen Energiewende gehört Offshore-Windenergie: klare Rahmenbedingungen sorgen endlich erneut für Auftragseingang. Wir freuen uns sehr, dass bei diesem Windpark des Bremer Unternehmens wpd unsere Turbinen und Rotorblätter aus Bremerhaven zum Einsatz kommen. Es handelt sich um ein Projekt mit einer hohen lokalen Wertschöpfung. Dank der klaren Vergütungsregelungen im EEG haben unsere Kunden vorerst Planungssicherheit, aber die deutsche Offshore-Branche braucht zeitnah klare Signale für die Jahre nach 2019. Die Vorbereitung auf das EEG 3.0 ist der nächste Schritt, der bereits in diesem Jahr begonnen werden muss.“

Rortorblätter von Powerblades: Jobsicherung in Bremerhaven

Die Turbinen und Rotorblätter werden von Senvion und der Firma Powerblades in Bremerhaven produziert. Von dort aus können die Komponenten auf dem Seeweg direkt zu ihrem Bestimmungsort befördert werden. Allein die Gondel der Anlage ist so groß wie zwei Einfamilienhäuser und wird Offshore in 97 bis 100 Metern Nabenhöhe errichtet. Jedes Rotorblatt ist über 60 Meter lang und wiegt rund 23 Tonnen. Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen der Freien Hansestadt Bremen, sagt: „Wir freuen uns, dass es mit dem neuen Auftrag in der Produktion von Powerblades weitergeht. Das ist ein wichtiges Signal sowohl für die Offshore Branche als auch für die Region Bremerhaven. Heute ist mehr denn je klar geworden, dass die Kurzarbeit als Instrument für eine Überbrückungszeit richtig gewählt wurde. Vor allem möchte ich mich für die konstruktive Zusammenarbeit mit Senvion bedanken, dank der wir weiterhin einen Weg mit langfristiger Perspektive gehen können.“

Quelle: IWR Online
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