12.03.2015, 09:53 Uhr

Siemens stellt neue 7-MW-Offshore-Turbine vor

Hamburg - Siemens stellt eine neue Großturbine für Offshore-Windparks vor. Die Anlage verfügt über eine Nennleistung von sieben Megawatt und kommt ohne Getriebe aus. Doch Siemens unternimmt noch mehr, um die Kosten für den Offshore-Windstrom zu drücken.

Die neue Windturbine SWT-7.0-154 wird derzeit auf Fachmesse EWEA Offshore in Kopenhagen (10. Bis 12. März) vorgestellt. Nach Angaben des deutschen Herstellers kann sie die jährliche Energieproduktion im Vergleich zum Vorgängermodell um fast zehn Prozent steigern. Zudem präsentiert Siemens in Kopenhagen noch eine neue, dezentrale Lösung für den Netzanschluss von Windenergieanlagen auf See. Oberziel: Siemens will die Kosten für Offshore-Windstrom bis 2020 auf weniger als zehn Eurocent pro Kilowattstunde senken

Neue Offshore-Turbine soll mehr Ertrag bei gleichem Aufwand bringen

Wie Siemens mitteilt, habe das „bisherige Flaggschiff“ unter den Siemens Offshore-Windturbinen, die SWT-6.0-154, mit „getriebelosem Anlagendesign Akzente gesetzt“. Nun legt der Windkraftanlagen-Hersteller bei Offshore-Turbinen mit der 7-MW-Anlage noch einen Zahn zu. Die Entwickler haben nach eigenen Angaben an der Anlage lediglich diejenigen Komponenten verfeinert, die nötig seien, um die Leistung zu steigern. 2017 soll die Anlage in Serie gehen.

„Unsere neue Anlage bietet unseren Kunden eine ebenso sichere Investition wie unsere bewährten Anlagen der G4- und D6-Produktplattformen“, sagt Offshore CEO Michael Hannibal von Siemens Wind Power and Renewables. „Doch sie wird auch dem Wunsch im Markt gerecht, bei gleichem Aufwand noch mehr Ertrag zu erzielen.“

Turbinen-leistung hochgeschraubt – mehr nicht

Stärkere Dauermagneten und Generatorsegmente im Permanent-Magnet-Generator sind laut Siemens der Kern zu mehr Leistung. Dazu wurden Konverter und Transformator für die erhöhte Leistung überarbeitet. Die übrigen Komponenten stimmen mit denen der erprobten 6-MW-Windturbine überein. Die Kunden hätten so die Sicherheit, auf eine „zuverlässige Technologie und eine bewährte Lieferkette“ zu setzen. Die 6-MW-Variante soll aber weiterhin im Angebot bleiben.

Neue Netzanschluss-Lösung spart weitere Offshore-Windkosten

Auf der Konferenz in Kopenhagen stellt Siemens aber noch mehr neue Technologie für die Offshore –Windenergie vor. Eine neue Wechselstromlösung für den Anschluss von küstennahen Windenergie-Kraftwerken hat der deutsche Konzern ebenfalls im Gepäck. Sie diene als Ersatz für die bisher verwendeten Umspannplattformen.

Die neue Lösung besteht aus einem Offshore-Transformatormodul, das direkt mit einer Windenergieanlage verbunden und als dezentrales Übertragungssystem installiert wird. Es können mehrere Module miteinander verbunden werden. Die Nennleistung pro Modul beträgt 250 MW. Die neue Lösung kann auf einem Fundament einer Windturbine separat installiert werden. Alternativ kann sie am Zwischenstück von Fundament und Turbinenschaft – ähnlich einem Balkon - montiert werden und lasse sich an allen Windturbinentypen installieren. Durch die kleinere und leichtere neue Lösung können die Netzanschlusskosten laut Siemens um bis zu 40 Prozent gesenkt. Zudem wird die Montagezeit um 20 Prozent verkürzt.

Quelle: IWR Online
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