17.04.2015, 13:34 Uhr

RENIXX und DAX knicken weg: Nordex-Aktie fällt um über fünf Prozent – E.ON einziger verlustfreier DAX-Titel

Münster – Am Aktienmarkt macht sich am Freitagmittag eine spürbare Skepsis der Anleger breit. Sowohl der RENIXX World (-1,7 Prozent, 535,06 Punkte), internationaler Aktienindex für regenerative Energien, als der deutsche DAX (-1,8 Prozent, 11.790 Punkte) geben deutlich nach. Die rote Laterne im RENIXX geht an die Nordex-Aktie, fundamentale Gründe sind dafür jedoch nicht erkennbar.

Da der heutige Freitag auch Verfallsdatum an den Terminbörsen ist, reagiert der Markt heftiger als gewohnt. Zudem steht in Europa die Zukunft Griechenlands wieder stärker im Fokus. Auch weil sich IWF-Chefin Lagarde ablehnend zu einem Aufschub fälliger Zahlungen aus Athen äußerte, wächst der Druck auf die Griechen. Am Devisenmarkt steigt der Eurokurs um 0,4 Prozent auf 1,081 US-Dollar, der Goldpreis legt ebenfalls um 0,4 Prozent zu und notiert gegen Mittag bei 1.204 US-Dollar je Feinunze.

Warum fällt die Nordex-Aktie?

Am RENIXX-Ende rangiert die Aktie des deutschen Windenergieanlagen(WEA)-Herstellers Nordex (-5,5 Prozent, 18,61 Euro). Einen fundamentalen Grund für diesen Einbruch scheint es allerdings nicht zu geben: Aktuelle Unternehmensnachrichten oder negative Analysten-Kommentare liegen nicht vor. Weitere Verlierer sind neben den China-Akltien China Longyuan (-4,8 Prozent, 1,10 Euro) und Goldwind (-4,0 Prozent, 2,00 Euro) auch die Aktie des dänischen WEA-Produzenten Vestas (-3,4 Prozent, 41,55 Euro).

E.ON als einziger DAX-Titel ohne Verlust

Im DAX geben vor allem die Bank-Aktien nach. Commerzbank verbilligen sich um 3,2 Prozent auf 12,23 Euro. Die Papiere der Deutschen Bank geben um 2,8 Prozent auf 30,84 Euro nach. Die einzige Aktie im DAX, die bislang von nennenswerten Verlusten verschont bleibt, ist das Wertpapier des Düsseldorfer Versorgers E.ON (14,55 Euro).

Rohölpreise tendieren schwächer

Vor dem Wochenende gibt der Rohölpreis nach: Das Fass der US-Sorte WTI verbilligt sich um 0,8 Prozent auf etwa 57,60 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent verliert rund 0,8 Prozent und liegt momentan bei rund 63,40 US-Dollar. Der Heizölpreis legt heute jedoch zu, der Liter kostet aktuell rund 65,6 Cent (0,3 Prozent) (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen hat sich gestern im Bundesdurchschnitt nicht viel getan. Der Dieselpreis liegt unverändert bei 1,21 Euro je Liter, auch der Preis für Super E10 änderte sich nicht: Ein Liter kostete nach wie vor 1,41 Euro.

Strompreise fallen zum Wochenende

Zum nachfrageärmeren Wochenende sinken die Preise an der Strombörse EEX im Day-ahead-Handel zur Lieferung am morgigen Samstag. Der Strompreis in Deutschland fällt um 28 Prozent auf etwa 2,69 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich verbilligt sich der Strom sogar um etwa 42 Prozent und notiert derzeit bei knapp 2,55 Cent die kWh. Damit ist Strom in Frankreich im day-ahead-Handel sogar um fünf Prozent billiger als in Deutschland. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt derzeit bei etwa 6,84 Euro. Das sind rund 0,4 Prozent weniger als am Vortag.

Sonnenstrom-Anlagen liefern Strom mit bis zu knapp 14.000 MW Leistung

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern die Photovoltaikanlagen in Deutschland heute Strom mit einer Leistung von gut 13.900 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert 3.800 MW bei, beide erneuerbaren Energien kommen somit auf 17.700 MW.

Quelle: IWR Online
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