05.10.2015, 09:54 Uhr

Virtuelles Kraftwerk: Fraunhofer-Forscher analysieren flexible Fahrweise

Nürnberg - Seit Juli 2015 beteiligt sich das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementtechnologie (IISB) aus Erlangen mit einer Anlage am dezentralen Kraftwerk der N-Ergie AG aus Nürnberg. Im Rahmen der Teilnahme an diesem „virtuellen Kraftwerk“ untersucht das Institut die Auswirkungen der flexiblen Fahrweise für Regelenergie.

Die Anlage, die in das virtuelle Kraftwerk eingebunden wird, ist ein Notstromaggregat mit einer Leistung von 500 Kilowatt (kW). Es wird für den Regelleistungsmarkt über einen Zeitraum von drei Jahren eingesetzt und dabei systematisch untersucht. Dies teilte der Projektpartner N-Ergie aus Nürnberg nun mit.

Auswirkungen der Teilnahme am Regelenergie-Markt bislang kaum untersucht

Die Forscher gehen dabei verschiedenen Fragestellungen nach, z.B. wann und wie häufig sowie mit welcher Zeitdauer die Leistung der Anlage abgerufen wird. Es geht zudem darum, ob der Abruf der Leistung Einfluss auf das lokale Energiesystem hat und ob sich durch das zusätzliche An- und Abfahren ein erhöhter Wartungs- oder Reparaturbedarf beobachten lässt.

„Bisher gibt es keine veröffentlichten Untersuchungsergebnisse zu diesen und ähnlichen Fragestellungen“, betont Dr. Richard Öchsner, Leiter des Bereichs Energietechnik am IISB. Das Institut soll nun mit seinen Forschungsergebnissen in Kooperation mit der N-Ergie diese Lücke schließen. „Die Kooperation mit N-Ergie bietet hierfür eine ideale Forschungsplattform“, erklärt Dr. Öchsner.

Virtuelles Kraftwerk stellt hohe technische Anforderungen an Betreiber

N-Ergie sieht in der Regelenergievermarktung einen zentralen Baustein einer auf Dezentralität beruhenden Energiewende und damit ein auf Langfristigkeit ausgerichtetes Geschäftsfeld. Mit einer Gesamtkapazität von knapp 700 Megawatt vernetzt die N-Ergie Flexibilitätspotenziale aus ganz Deutschland zu einem dezentralen Kraftwerk und vermarktet sie an den Spot- und Leistungsmärkten aller Regelzonen. Durch ihre Teilnahme an den Regelleistungsmärkten erzielen die Betreiber von Blockheizkraftwerken, Biomasseanlagen, Kraftwerken, flexiblen Lasten etc. durch die reine Leistungsvorhaltung Zusatzerlöse.

„Ein dezentral verteiltes Kraftwerk stellt besonders hohe technische Anforderungen an den Betreiber. Die N-Ergie hat ihre Kompetenz als Kraftwerksbetreiber an diese Erfordernisse angepasst und setzt diese sowohl bei der technischen Anbindung als auch der Betriebsunterstützung erfolgreich ein“, sagt René Lukas, Leiter des dezentralen Kraftwerks der N-Ergie.

Quelle: IWR Online

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