23.03.2016, 13:10 Uhr

RENIXX leichter – Zahlen von Meyer Burger enttäuschen, Sunedision: Verhandlung mit Gläubigern? – Rec Silicon an Indexspitze, Jinkosolar liefert Module

Münster – Der RENIXX World, internationaler Aktienindex der Regenerativen Energiewirtschaft, kann sich im Handel am Mittwochmittag bisher behaupten (-0,1 Prozent, 436,26 Punkte). Kräftig aufwärts geht es dagegen für den DAX.

Der Blue Chip Index legt vor den Feiertagen um 1,0 Prozent auf 10.093 Punkte zu. Am Devisenmarkt fällt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,119 US-Dollar und auch der Goldpreis verbilligt sich um 1,2 Prozent auf 1.233 US-Dollar je Feinunze.

Meyer-Burger-Zahlen enttäuschen

Die Rote Laterne hält im RENIXX der Schweizer PV-Produzent Meyer Burger (-7,8 Prozent, 3,81 Euro). Das Unternehmen hat die Zahlen für 2015 vorgelegt. Die Eidgenossen machten 2015 weiter Verluste, wenn auch weniger als im Vorjahr. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 58 Prozent von -95,6 Mio. Schweizer Franken (aktuell etwa -88 Mio. Euro) auf -55,9 Mio. Schweizer Franken (-51 Mio. Euro). Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vorjahr zu konstanten Wechselkursen um 40 Prozent auf 418,9 Mio. Schweizer Franken (384 Mio. Euro). Auch der Umsatz legte zu konstanten Wechselkursen um 8,3 Prozent auf 323,6 Mio. Schweizer Franke (296 Mio. Euro) zu, doch die Anleger hatten sich anscheinend mehr erhofft. Neben Solarcity (-4,7 Prozent, 21,70 Euro) gibt auch Sunedision erneut nach (-4,6 Prozent, 1,24 Euro). Die Aktie hatte im gestrigen Handel um 27 Prozent verloren, nachdem Berichte über Verhandlungen des Unternehmens mit seinen Gläubigern die Runde machten. Ebenfalls zu den Verlierer zählen die WEA-Hersteller Xinjiang Goldwind (-2,9 Prozent, 1,19 Euro) und Nordex (-2,8 Prozent, 22,95 Euro).

Am oberen RENIXX-Ende stehen am Mittwochmittag Rec Silicon (+7,1 Prozent, 0,166 Euro), China High Speed Transmission (+0,6 Prozent, 0,707 Euro), SMA Solar (+5,4 Prozent, 42,56 Euro) und Jinkosolar (+3,1 Prozent, 20,10 Euro). Jinkosolar gab bekannt, neuartige PID-freie (potenzial-induzierte Degradation) „Eagle“-Module mit einer Gesamtleistung von 24 MW nach Südthailand geliefert zu haben. Die Module zählen zu den ersten PID-freien Modulen der Welt, die für die tropischen Witterungsbedingungen zertifiziert wurden.

Infineon führt den DAX an

Im DAX stehen zur Mittagszeit die meisten Titel im Plus, angeführt von Infineon (+2,7 Prozent, 12,52 Euro), Fresenius (+2,2 Prozent, 63,29 Euro), Bayer (+1,9 Prozent, 105,70 Euro) und Merck (+1,9 Prozent, 75,94 Euro). Verluste müssen dagegen die Bankaktien Deutschen Bank (-1,3 Prozent, 16,48 Euro) und Commerzbank (-1,3 Prozent, 16,48 Euro). Auch der Energieversorger E.ON tendiert im Minus (-0,5 Prozent, 8,20 Euro), während RWE leicht zulegen kann (+0,5 Prozent, 10,89 Euro).

Kraftstoff-und Heizölpreise steigen leicht

Der Preis für ein Barrel der US-Ölsorte WTI notiert derzeit bei 41,39 US-Dollar (-0,6 Prozent). Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent steigt am heutigen Mittwoch um 0,8 Prozent auf rund 42,18 US-Dollar. Auch der Heizölpreis erhöht sich um 0,2 Prozent auf 46,9 Cent pro Liter (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). Ebenfalls leicht angestiegen sind am gestrigen Dienstag die Kraftstoffpreise an den deutschen Tankstellen. Durchschnittlich zahlten die Autofahrer rund 1,02 Euro für einen Liter Diesel (+0,2 Prozent). Der Preis für die gleiche Menge Super E10 lag bei 1,20 Euro (+0,4 Prozent).

Börsen-Strompreise in Deutschland und Frankreich gleichen sich an

Die Börsenstrompreise im Day-ahead-Handel für den Liefertermin am morgigen Donnerstag steigen für das Marktgebiet Deutschland/Österreich um 5,1 Prozent auf 2,78 Cent je Kilowattstunde (kWh). In Frankreich sinkt der Preis um 4,4 Prozent auf 2,88 Cent pro kWh. Damit ist der Strom in Frankreich nur noch 3,8 Prozent teurer als in Deutschland. Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, liegt bei 4,76 Euro und ist damit um 1,2 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs gesunken.

Strom: Photovoltaik- und Windenergieanlagen decken Spitzenlast zu gut 26 Prozent

Die Stromerzeugung aus den Photovoltaikanlagen in Deutschland erfolgt heute Mittag mit einer Leistung von 9.600 MW. Hinzu kommt die Windenergie mit einer Leistung von 8.400 MM. Zusammen liefern die beiden regenerativen Energiequellen zur Spitzenlastzeit Strom mit einer Leistung von 18.000 MW und stemmen so gut 26 Prozent der Stromerzeugung zur Mittagszeit. Der Rest (50.800 MW) wird überwiegend von den konventionellen Kraftwerken bereitgestellt. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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