08.09.2016, 10:28 Uhr

Hessen schaltet Solar-Kataster frei

Frankfurt - Zum 1. September 2016 ist das Solar-Kataster Hessen freigeschaltet worden. Damit können die Bürger sich online und kostenlos berechnen lassen, ob sich eine Solaranlage auf dem eigenen Hausdach lohnt.

Das Solar-Kataster ist ein Projekt im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung. Wirtschafts- und Energieminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90 / Die Grünen) verspricht sich von dem Solar-Kataster einen Impuls für die Solarenergie in Hessen.

Solarkataster Hessen in Detailschärfe und Funktionsweise einmalig

Erfinderin des Solar-Katasters ist Professorin Martina Klärle von der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Sie stellte die Website www.solarkataster.hessen.de gemeinsam mit Al-Wazir und dem Präsident des Landesamtes für Bodenmanagement und Geoinformation Hessen, Dr. Hansgerd Terlinden, vor. Das neue landesweite Solar-Kataster Hessen basiert auf hochauflösenden Laserscandaten mit einer Genauigkeit von einem Viertel Quadratmeter. Klärle: „So große Datenmengen wurden im Rahmen eines Solar(dach)-Katasters bislang nur für einzelne Städte und Gemeinden verarbeitet. Das Solarkataster Hessen bietet daher eine Detailschärfe und besondere Funktionen, wie es sie bislang für ein Flächenbundesland noch nicht gab.“ Dem landesweiten Solar-Kataster vorangegangen war im Jahr 2011 ein Pilotprojekt für rund 30 Städte und Gemeinden in Hessen.

Eignung für Photovoltaik und Solarthermie

Minister Al-Wazir betont: „Das Solar-Kataster gibt dem Bürger präzise Informationen, ermutigt zu Investitionen und unterstützt die Energieversorger bei der Planung.“ Es funktioniere auf Smartphones ebenso wie auf PCs, für Photovoltaik-Anlagen ebenso wie für Solarthermie, für Teilflächen ebenso wie für ganze Dächer und große Freiareale. In dieser Detailschärfe und mit diesen Funktionen gebe es das in keinem anderen Flächenbundesland.“

Zu den Funktionen im Einzelnen: Dargestellt wird die Eignung für Solarthermie und Photovoltaik, letzteres sowohl für Dachflächen als auch für Freiflächen wie Parkplätze oder Böschungen. Die Flächen sind frei wählbar; eine individuelle Berechnung jeder Dach-Teilfläche ist möglich. Der Wirtschaftlichkeitsrechner für Photovoltaik berücksichtigt auch Speicherkapazitäten und die Nutzung der gewonnenen Energie für die Elektromobilität. Zudem werden Aussagen zur idealen Anlagengröße für den Eigenverbrauch geliefert.

Quelle: IWR Online

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