12.09.2016, 08:35 Uhr

Jinkosolar pfeift auf EU-Preisbindung für Solarmodule

Shanghai – Der im RENIXX World Aktienindex für erneuerbare Energien gelistete chinesische Solarmodul-Hersteller Jinkosolar hat die Teilnahme an innerhalb der Europäischen Union vereinbarten Preisbindung aufgekündigt. Jinkosolar ist nicht mehr bereit, sich den ausgehandelten Modul-Mindestpreisen im EU-Markt zu unterwerfen. Damit ist Jinkosolar nicht allein.

Die Mindestpreisregelung, das sogenannte EU Price Undertaking, wurde aufgrund der zuvor beschlossenen die EU-Strafzölle wegen Dumping und Subventionen auf in China hergestellte Module getroffen. Im Rahmen des Price Untertaking wurden diese Mindestpreise für die Module festgelegt.

Jinkosolar: Protektionismus schränkt fairen Wettbewerb ein

Die für Jinkosolar vorgesehenen Strafzölle wurden mit 41,2 (Anti-Dumping) bzw. 6,5 Prozent (Anti-Subvention) festgelegt. Nun glaubt der chinesischen Solarkonzern nach eingehender Abwägung, dass die Mindestpreis-Regelung nicht mehr förderlich für die anhaltende Expansion im EU-Markt ist. Das Unternehmen ist der Auffassung, dass Protektionismus den fairen Wettbewerb einschränkt, die Entwicklung der gesamten Solarindustrie bremst und die Photovoltaik-Kunden im negativen Sinn trifft.

Jinkosolar will Kunden weiterhin beliefern

Xiande Li, Chairman von Jinkosolar erklärt, dass in den wichtigen Solarmärkten Europas die Preise sinken würden. Dazu würden die Mindestpreise nicht mehr passen, so dass die Wettbewerbsfähigkeit von Jinkosolar beeinträchtigt wird. Jinkosolar wolle aber den europäischen Kunden verbunden bleiben und sie weiter mit Qualitätsprodukten versorgen. Experten gehen davon aus, dass Jinkosolar den europäischen Markt zukünftig aus anderen Ländern als China beliefern wird und somit die Strafzölle nicht zum Tragen kommen.

Ende 2015 hatte bereits mit Trina Solar der weltweit größte Modul-Hersteller das EU Price Undertaking verlassen. Einige Hersteller sind zudem von der Europäischen Kommission wegen Verletzung der Regelungen ausgeschlossen worden.

Quelle: IWR Online

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