12.10.2016, 14:15 Uhr

Solarstrom-Vermarktung kann jetzt optimiert werden

Berlin – Die Betreiber größerer Photovoltaik-Anlagen sind verpflichtet, ihren Strom direkt an der Strombörse zu vermarkten. Dabei spielt es für die zu erwartenden Vermarktungserlöse eine entscheidende Rolle, wo in Deutschland die Anlage steht. Ein neues Online-Tool soll bessere Orientierung geben.

Seit Anfang 2016 ist für neue Photovoltaik(PV)-Anlagen mit einer Größe ab 100 Kilowatt die direkte Vermarktung des Stroms an der Börse verpflichtend. Der Standort der Photovoltaikanlage hat jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Vermarktungserlöse. Mit dem neuen Photovoltaik-Marktwertatlas der enervis energy advisors GmbH aus Berlin kann die Direktvermarktung von Sonnenstrom nun optimiert werden.

PV-Analgen im Norden erzielen an der Strombörse tendenziell höhere Preise

Es macht durchaus einen Unterschied aus, ob eine Photovoltaik(PV)-Anlage im eher sonnigen und ertragreichen Süden des Landes oder an den norddeutschen Küsten steht, so enervis. Da im Süden bereits deutlich mehr PV-Anlagen am Netz sind, drängt der Solarstrom bei sonnigem Wetter massiv auf den Strommarkt und drückt die Preise. Es ist damit zu rechnen, dass die Markterlöse tendenziell unter dem deutschlandweit geltenden Marktwert für Photovoltaik bleiben. Dieser bundesweite Marktwert entscheidet aber darüber, wie hoch die Marktprämie ausfällt. Den Betreibern der Solarstromanlagen wird die Differenz zwischen dem bundesweiten Marktwert und der EEG-Solarstromvergütung in Form der Marktprämie ausgeglichen. Doch die zu erwartenden Differenzen zwischen Marktwert und den aufgrund der Standortunterschiede tatsächlichen Vermarktungserlöse sind wichtige Informationen sowohl für den Anlagen-Betreiber als auch für die Direktvermarkter, die den Strom an die Börse bringen.

Zentrale Infos zur Bewertung von PV-Projekten

Die Erlösdifferenzen bei größeren Photovoltaikanlagen in der EEG-Direktvermarktung haben nach Einschätzung von enervis energy advisors zunehmende Bedeutung für die wirtschaftliche Optimierung von PV-Projekten, die nun den Marktwertatlas auch für die Photovoltaik umgesetzt hat. Für eine kosteneffiziente Vermarktung der Stromproduktion durch den Direktvermarkter und für die Projektbewertung durch Entwickler, Anlagenbetreiber und Finanzierer sind diese Erlösdifferenzen von Bedeutung. Wie hoch die Mehrerlöschancen oder Mindererlösrisiken für jeden individuellen PV-Anlagenstandort in Deutschland sind, lässt sich mit dem neuen PV-Marktwertatlas online ermitteln. Der PV-Marktwertatlas zeigt flächendeckend für ganz Deutschland die Differenzen spezifischer Anlagenstandorte zum bundesweiten Marktwert für Photovoltaik in Euro pro Megawattstunde. Auswertungen lassen sich mit dem PV-Marktwertatlas jahresscharf und differenziert nach Standort, Neigungswinkel und geografischen Ausrichtungen in hoher räumlicher Auflösung durchführen.

Quelle: IWR Online

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