RENIXX schwach – Meyer Burger vom Handel ausgesetzt – Vestas gefragt – China Highspeed Transmission CEO geht

Münster – Am Freitagmittag drückt die Sorge vor den Entscheidungen am Wochenende in Europa auf die Stimmung an den Börsen. Der RENIXX gibt nach und verliert die 400-Punkte-Marke aus den Augen.

Bis zum Mittag gibt der internationale Aktienindex der Regenerativen Energiewirtschaft um 1,2 Prozent auf 393,30 Zähler nach. Am Wochenende stehen in Europa wichtige politische Weichenstellungen an. In Österreich wird ein neuer Bundespräsident gewählt und Italien entscheidet über die Verfassungsreform von Ministerpräsident Renzi. Die Sorge vor einem Sieg der Populisten drückt vor den DAX um bislang 0,8 Prozent auf 10.445 Zähler. Der Euro gibt um 0,2 Prozent auf 1,064 US-Dollar nach, auch die Feinunze Gold notiert leichter bei 1.172 US-Dollar (-0,0 Prozent).

Vestas sammelt Aufträge – Meyer Burger vom Handel ausgesetzt

An der RENIXX-Spitze steht Yingli (+2,2 Prozent, 2,88 Euro), gefolgt vom dänischen Windenergie-Unternehmen Vestas (+1,2 Prozent, 60,02 Euro). Vestas konnte gestern bereits den zweiten Großauftrag in dieser Woche verkünden. Der Anlagenhersteller wird Turbinen für drei Windenergie-Projekte mit zusammen 112 Megawatt (MW) nach Frankreich liefern. Erst am Mittwoch hatten die Dänen zudem einen Auftrag über 180 MW aus Australien verkündet.

Im Plus notiert außerdem die Aktie des PV-Zulieferers Meyer Burger (+2,8 Prozent, 2,38 Euro). Die Aktie wurde jedoch um 10:00 Uhr vom Handel ausgesetzt. Auf einer außerordentlichen Generalversammlung stimmen die Aktionäre derzeit über die geplante Kapitalerhöhung im Umfang von 165,5 Mio. Schweizer Franken (etwa 153 Mio. Euro) ab.

China Highspeed Transmission verliert CEO

Schlusslicht im RENIXX ist die Aktie des Spezialisten für Windenergie-Getriebe, China Highspeed Transmission (-5,1 Prozent, 1,03 Euro). Die Aktie war bereits am Donnerstag um 10,7 Prozent in den Keller gerauscht. In dem Unternehmen gibt es einen Wechsel im Vorstand. Der bisherige CEO Hu Yueming wechselt mit Wirkung zum 1. Dezember 2016 aus Altersgründen vom Vorstand in die Position eines Nicht-Exekutiven Direktors. Hinter GCL Poly (-4,2 Prozent, 0,114 Euro) notiert auch Nordex schwach (-3,3 Prozent, 19,16 Euro). Gestern hatte das Analystenhaus Goldman Sachs das Kursziel für Nordex deutlich von 44 auf 31 Euro gesenkt.

SAP ist DAX-Schlusslicht

Im DAX steht am Mittag der Wallendorfer Softwareriese SAP (-2,0 Prozent, 76,00 Euro) am Indexende, gefolgt von Commerzbank (-1,7 Prozent, 6,61 Euro) und Siemens (-1,4 Prozent, 104,90 Euro). Ein leichtes Plus können dagegen Adidas (+0,3 Prozent, 138,10 Euro) und Prosiebensat1 (+0,2 Prozent, 32,21 Euro) verbuchen.

Ölpreise – Aufwärtstrend stockt

Nach dem kräftigen Preisanstieg nach der Opec-Entscheidung am Mittwoch fallen die Ölpreise im Handel am heutigen Freitag leicht. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI fällt auf rund 50,70 US-Dollar (-1,4 Prozent). Die Nordseesorte Brent sinkt um 1,4 Prozent auf rund 53,50 US-Dollar. Der Liter Heizöl wird aktuell für 57,8 Eurocent gehandelt (inkl. MwSt. bei einer Abnahme von 3.000 Litern) und notiert damit rund drei Prozent über dem Vortageskurs. Die durchschnittlichen Benzinpreise an den deutschen Tankstellen sind gestiegen: Ein Liter Dieselkraftstoff kostete am Donnerstag rund 1,12 Euro (+0,5 Prozent). Der Preis für einen Liter Super E10 betrug rund 1,29 Euro (+0,5 Prozent).

Börsenstrompreis in Frankreich fällt weiter

An der Strombörse steigt der Strompreis zur Lieferung am morgigen Samstag für das Marktgebiet Deutschland um 5,8 Prozent auf rund 4,1 Cent je Kilowattstunde (kWh). Der französische Strompreis verbilligt sich weiter um 26 Prozent und steht jetzt bei rund 5,7 Cent je kWh. Der Preis für EU-Zertifikate, die zur Emission einer Tonne CO2 berechtigen, gibt nach und steht derzeit bei 4,44 Euro (-4,7 Prozent).

Wind- und PV-Anlagen erzeugen rund 11.000 MW Strom

Deutschland liegt heute unter den Einflüssen eines Hochs über Westeuropa und eines Tiefs über Nordosteuropa. Im Norden, Osten und Süden scheint heute bei einigen Wolken überwiegend die Sonne. Im Westen fällt gebietsweise leichter Niederschlag. In der Osthälfte weht ein mäßig bis starker Wind, der im Tagesverlauf jedoch immer weiter abflaut. Ansonsten ist es meist schwach windig.

Die PV-Anlagen in Deutschland erzeugen heute zur verbrauchsstarken Mittagszeit rund 3.300 Megawatt (MW) Strom. Die deutschen Onshore-Windenergieanlagen liefern rund 6.100 MW Strom. Die deutschen Offshore-Windenergieanlagen steuern weitere rund 1.600 MW bei. Wind- und Solaranlagen liefern heute zusammen rund 11.000 MW regenerativen Strom.

Quelle: IWR Online

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