13.04.2006, 10:44 Uhr

Wasserstoff-Region Rhein-Main: EU-Projekt Zero Region nimmt Gestalt an

Frankfurt – Ein Konsortium aus insgesamt 16 Unternehmen, kommunalen Einrichtungen und Forschungsinstituten aus vier EU-Ländern will bis 2009 im Rhein-Main-Gebiet und in der italienischen Lombardei exemplarisch eine komplette Wasserstoff-Infrastruktur aufbauen. Dazu gehören Einrichtungen zur Wasserstoffproduktion ebenso wie Leitungen und Tankstellen, die mit Wasserstofffahrzeugen umfangreichen Tests unterzogen werden sollen. Die beteiligten Unternehmen, darunter Agip, Daimler-Chrysler, Linde, die italienischen Energieunternehmen Eni, Sapio und CRF, investieren dafür zusammen 13,5 Mio. Euro. Die EU steuert 7,5 Mio. Euro an Fördermitteln bei.
Nachdem im November 2004 der Startschuss für das Projekt gefallen war, sollen 2006 erste konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. So will das Unternehmen Infraserv Höchst Ende April 2006 mit dem Bau einer ca. 1,7 km langen Wasserstoff-Transportleitung beginnen. Sie soll den Wasserstoff aus dem Wasserstoffzentrum im Frankfurter Industriepark Höchst bis zur geplanten Wasserstoff-Tankstelle von Agip am Rand des Industrieparks transportieren. Zur Komprimierung des Wasserstoffs auf bis zu 1.000 bar kommt ein Flüssigkeitsverdichter von Linde zum Einsatz. Daimler-Chrysler stellt zu Testzwecken eine Flotte Brennstoffzellenautos zur Verfügung.
Das 21 Mio. Euro Projekt soll die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Kraftfahrzeugverkehr der Marktreife ein gutes Stück weiter voranbringen. Wasserstofftechnologie steht im Wettbewerb zu jahrzehntelang bewährten herkömmlichen Technologien, so der Leiter der Verfahrenstechnik bei Infraserv Höchst und Initiator des Zero Region-Projekts Heinrich Lienkamp. Erst wenn Wasserstoffautos ebenso schnell und sicher sind, nicht wesentlich mehr kosten und der Tankvorgang nicht länger als bei herkömmlichen Fahrzeugen, könnten sich wasserstoffbetriebene Fahrzeuge auf dem Markt behaupten, so Lienkamp weiter.
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Quelle: iwr/13.04.06/