BDEW - Moratorium bedingt steigende Strompreise und höhere Stromimporte
Berlin, Hannover - Nach einer Analyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die Abschaltung der sieben ältesten deutschen Atomkraftwerke im Rahmen des Moratoriums an den Großhandelsmärkten zu steigenden Preisen bei allen gehandelten Produkten und erheblichen Veränderungen im Stromaustausch geführt. Darauf hat BDEW-Chefin Hildegard Müller anlässlich der BDEW-Pressekonferenz auf der Hannover-Messe verwiesen.
Die Preise im Terminmarkt für die Quartale 2011 Baseload sind nach dem Moratorium um 12 Prozent gestiegen, ebenso das Terminprodukt Baseload für 2012, so Müller. Eine ähnliche Entwicklung zeige sich im Terminmarkt für die Peakload-Produkte. Auch die Preise für die CO2-Emissionsberechtigungen hätten um rund 10 Prozent zugenommen.
Während in der ersten März-Hälft noch ein saisonal üblicher Exportüberschuss bestanden habe, hätte sich die Situation mit dem Herunterfahren der Kernkraftwerke umgekehrt. Seit dem 17. März ergebe sich ein Einfuhrüberschuss, die Stromflüsse aus Frankreich und Tschechien hätten sich verdoppelt, die Stromflüsse in die Niederlande und die Schweiz dagegen halbiert. In den ersten 20 Tagen seit dem Moratorium seien die ausgefallenen Strommengen überwiegend durch einen Anstieg des Importsaldos ausgeglichen worden, so Müller zu den Änderungen beim Stromaustausch.