17.04.2007, 08:23 Uhr

Spezialisten diskutieren Offshore-Entwicklung in der Nordsee - Fortsetzung Business-Exchange: deutsche Unternehmer zu Gast in den Niederlanden

Bremerhaven (iwr-pressedienst) - 40 Unternehmen und Institute aus Deutschland informierten sich während der dreitägigen Studienreise in die Niederlande über den Status Quo der dortigen Offshore-Entwicklung. Auf niederländischer Seite nahmen über 20 Firmenvertreter am Offshore-Erfahrungsaustausch in der Hafenstadt IJmuiden teil. Holländer Chris Westra, Geschäftsführer des Offshore-Technologiekonsortiums We@Sea, dokumentierte die Ausgangssituation sowie aktuelle Entwicklung der niederländischen Offshore-Windenergie. Regionale Offshore-Unternehmen, die am Bau des ersten niederländischen Offshore-Windparks „Egmond aan Zee“ beteiligt waren und das neue Projekt „Q7“ derzeit realisieren, stellten vor Ort ihre Erfahrungen und Unternehmenskompetenzen vor. Neben Fachgesprächen unterstrich die Schifffahrt zum Offshore-Windpark „Egmond aan Zee“ selbst bei Windstärke fünf das große Potential der Offshore-Windergietechnologie zur effektiven Energieerzeugung. Im Anschluss besichtigten die Teilnehmer das Windturbinen Testfeld des Energie Forschungszentrums ECN am Wieringermeer. Der von der Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V. (WAB) organisierte Business-Exchange fand vom 11. bis zum 13. April 2007 statt und bot, nach Dänemark und Großbritannien, bereits zum dritten Mal die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch über realisierte Offshore-Projekte.
„Egmond aan Zee“ liegt 10 bis 18 Kilometer vor der Küste von IJmuiden und verfügt mit seinen 36 Turbinen des Typs Vestas V90 über eine Gesamtleistung von 108 Megawatt (MW). Die Stromeinspeisung erfolgt seit Ende 2006 - mit der jährlich erzeugten Energie lassen sich etwa 100.000 niederländische Haushalte mit klimafreundlichem Strom versorgen. Das Projekt „Q7“ befindet sich etwa 23 Kilometer vor der niederländischen Küste. Es umfasst 60 Windenergieanlagen des Typs Vestas V80 mit einer Gesamtleistung von 120 MW und speist voraussichtlich Ende 2007 erstmals Energie in das öffentliche niederländische Netz. Die Vergütung von Offshore-Windenergie stand ebenfalls auf der Agenda: Niederländische Offshore-Projekte erhalten 9,7 Cent je Kilowattstunde über eine Laufzeit von zehn Jahren sowie den Erlös von derzeit etwa 4 bis 6 Cent je Kilowattstunde aus dem Verkauf der erzeugten Energie auf dem Strommarkt. Dieses Vergütungssystem berücksichtigt dabei das frühe Entwicklungsstadium der Offshore-Windenergie. So bietet es eine deutlich höhere Vergütung über die genannte Laufzeit, die im Vergleich zum deutschen Einspeisegesetz, nur die Hälfte beträgt. Allerdings sorgt in Deutschland die neue Regelung, vom November 2006 für den Netzanschluss der Offshore-Windparks durch die Netzbetreiber, für eine Aufbruchstimmung bei den deutschen Offshore-Projekten.
Unter dem Konferenz Titel „windstärke07 – kurs offshore“ bietet die WAB am 13. und 14. Juni 2007 in Bremerhaven Offshore-Experten erneut ein Fachforum zu aktuellen Themen, wie Netzanbindung von Offshore-Windenergie, an. WAB-Mitglied Chanine setzt mit seinem Vortrag als Hersteller von Seekabeln hierzu Impulse.
Weitere Infos und Meldungen zum Thema Windenergie
BSH erteilt Genehmigung für weiteren Offshore-Windpark in der Nordsee
IWR-Themengebiet Offshore-Windkraft
Produkte und Dienstleistungen WKN Windkraft Nord AG
EEG-Vergütungsrechner für Strom aus Windkraft
Stellenangebot: providata GmbH sucht Sachbearbeiter II Systembetreuung m/w/d
Veranstaltung: Hauptversammlung - Nordex SE
Weitere Infos und Firmen auf Offshore-Windindustrie.de


Quelle: iwrpressedienst/17.04.07/