Umweltministerium weist WWF-Studie zurück: Atomkraft ist kein Mittel gegen den Klimawandel
Berlin - Die Umweltschutzorganisation WWF und der Versicherungskonzern Allianz haben am 3. Juli eine gemeinsam in Auftrag gegebene Studie zum Vergleich der Klimapolitik in den G8-Staaten vorgestellt. Danach belegt Deutschland nur noch den dritten Platz. Das Bundesumweltministerium weist die Studie wegen erheblicher methodischer Schwächen zurück.
In der Studie schneiden Großbritannien und Frankreich besser ab als Deutschland - vor allem deshalb, weil in diesen Ländern vergleichsweise wenig CO2 bei der Stromerzeugung ausgestoßen wird. Der Haken: Beide Länder setzen ganz auf Atomkraft. Aus Sicht des Bundesumweltministeriums ist es bedauerlich, wenn sich ein Umweltverband wie der WWF - gewollt oder ungewollt - zum Fürsprecher für diese Risikotechnologie macht. Atomkraft ist kein Mittel gegen den Klimawandel, teilte das BMU mit.
Erneuerbare Energien zu wenig berücksichtigt
Auf der anderen Seite ist - auch von Seiten der Umweltverbände - unbestritten, dass Deutschland bei der Förderung der erneuerbaren Energien international eine Spitzenposition einnimmt. Diese Tatsache werde von der erwähnten Studie allerdings zu wenig berücksichtigt. Es wäre aus BMU-Sicht fatal, wenn das von WWF und Allianz vorgelegte Ranking dazu führen würde, dass sich gerade die Länder, in denen kaum Ökoenergien eingesetzt werden, jetzt zurücklehnen.
Deutschland hat seit 1990 seine CO2-Emissionen stärker reduziert als die beiden Erstplatzierten Großbritannien und Frankreich. Allerdings werden diese beiden Staaten in der Studie besser bewertet als die Bundesrepublik. Der Grund: Sie haben ihre Vorgaben nach dem Kyoto-Protokoll bereits erfüllt. Deutschland wird also dafür "bestraft", dass es sich mit minus 21 Prozent bis 2012 ein besonders ehrgeiziges Ziel gesetzt hat, das übrigens schon fast erreicht ist, heißt es beim BMU.
Erstaunlich sei auch, dass der Ländervergleich kaum berücksichtigt, dass die Bundesregierung mit ihrem Integrierten Energie- und Klimaprogramm das weltweit ehrgeizigste Klimaschutzpaket vorgelegt hat - unterlegt mit ganz konkreten, nachprüfbaren Maßnahmen. Beim Klimaschutz-Index der 56 größten CO2-Emittenten weltweit, den die Umweltschutzorganisation Germanwatch Ende vergangenen Jahres vorgelegt hat, komme Deutschland übrigens nach Schweden auf den zweiten Platz.
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Quelle: iwr/stromtarife/07.06.2008/
In der Studie schneiden Großbritannien und Frankreich besser ab als Deutschland - vor allem deshalb, weil in diesen Ländern vergleichsweise wenig CO2 bei der Stromerzeugung ausgestoßen wird. Der Haken: Beide Länder setzen ganz auf Atomkraft. Aus Sicht des Bundesumweltministeriums ist es bedauerlich, wenn sich ein Umweltverband wie der WWF - gewollt oder ungewollt - zum Fürsprecher für diese Risikotechnologie macht. Atomkraft ist kein Mittel gegen den Klimawandel, teilte das BMU mit.
Erneuerbare Energien zu wenig berücksichtigt
Auf der anderen Seite ist - auch von Seiten der Umweltverbände - unbestritten, dass Deutschland bei der Förderung der erneuerbaren Energien international eine Spitzenposition einnimmt. Diese Tatsache werde von der erwähnten Studie allerdings zu wenig berücksichtigt. Es wäre aus BMU-Sicht fatal, wenn das von WWF und Allianz vorgelegte Ranking dazu führen würde, dass sich gerade die Länder, in denen kaum Ökoenergien eingesetzt werden, jetzt zurücklehnen.
Deutschland hat seit 1990 seine CO2-Emissionen stärker reduziert als die beiden Erstplatzierten Großbritannien und Frankreich. Allerdings werden diese beiden Staaten in der Studie besser bewertet als die Bundesrepublik. Der Grund: Sie haben ihre Vorgaben nach dem Kyoto-Protokoll bereits erfüllt. Deutschland wird also dafür "bestraft", dass es sich mit minus 21 Prozent bis 2012 ein besonders ehrgeiziges Ziel gesetzt hat, das übrigens schon fast erreicht ist, heißt es beim BMU.
Erstaunlich sei auch, dass der Ländervergleich kaum berücksichtigt, dass die Bundesregierung mit ihrem Integrierten Energie- und Klimaprogramm das weltweit ehrgeizigste Klimaschutzpaket vorgelegt hat - unterlegt mit ganz konkreten, nachprüfbaren Maßnahmen. Beim Klimaschutz-Index der 56 größten CO2-Emittenten weltweit, den die Umweltschutzorganisation Germanwatch Ende vergangenen Jahres vorgelegt hat, komme Deutschland übrigens nach Schweden auf den zweiten Platz.
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