29.04.2011, 17:20 Uhr

Windenergie: Rotorblatt-Teststand auf der Zielgeraden

Bremerhaven - Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES will in Kürze einen Teststand für Rotorblätter von bis zu 90 Metern Länge eröffnen. Da Windenergieanlagen schon bald einen Rotordurchmesser von 180 Metern erreichen könnten, benötige man Prüfanlagen, in denen die entsprechenden Rotorblätter Belastungstests unterzogen werden könnten. Im Frühsommer soll dafür eine fast 30 Meter hohe Testhalle eingeweiht werden, in der Rotorblätter von bis zu 90 Metern Länge Belastungsprüfungen unterzogen werden können. Herzstück dieser Testanlage ist nach Angaben von Fraunhofer IWES ein fast 1000 Tonnen schwerer Stahlbetonblock, der sich wie eine Klappbrücke kippen lässt. Mit ihm sollen sich die riesigen Rotorblätter wie einen Strohhalm verbiegen lassen.

In Bremerhaven besteht seit 2009 eine Testhalle für Blätter mit einer Länge von bis zu 70 Metern. Einen Kippblock aber gibt es in dieser Halle nicht. „Die Stärke des hydraulischen Kippblocks ist, dass der Testaufbau ideal angeordnet werden kann und dass er einen hochpräzisen und schnellen Test möglich macht“, sagt Falko Bürkner, Gruppenleiter Rotorblattprüfungen am IWES. Rund vier Monate soll eine Prüfung mit allen Extrembelastungs- und Langzeittests dauern. In dieser Zeit sollen auf das Rotorblatt die Lasten aufgebracht werden, denen es normalerweise in einer 20-jährigen Betriebsdauer standhalten muss. Bürkner fühlt sich mit der neuen Halle für die Zukunft gut gerüstet. „Wir sind bereits jetzt für das nächste Jahr ausgebucht – obwohl die Halle erst am 9. Juni 2011 eröffnet wird.“

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