27.04.2012, 09:55 Uhr

EnBW will 4,1 Mrd. Euro vor allem für Energiewende investieren

Karlsruhe - Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat auf der gestrigen Hauptversammlung detailliert über die geplanten Investitionen in Höhe von 4,1 Mrd. Euro berichtet, die insbesondere in die Energiewende fließen sollen. Der EnBW- Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Villis erläuterte, dass das Investitionsprogramm bis 2014 umgesetzt werden soll. In diesem Zusammenhang sei auch die Entscheidung bei der Hauptversammlung zur anstehenden Kapitalerhöhung von rund 800 Mio. Euro zu sehen, so Villis. Von den geplanten 4,1 Mrd. Euro sollen rund die Hälfte - ca. 2 Mrd. Euro - in Wachstumsprojekte, rund ein Drittel werterhaltend in den Bestand und der übrige Betrag in Erweiterungsprojekte fließen. Die EnBW bekennt sich mit diesem Investitionsprogramm ausdrücklich zur Energiewende und baut mit ihrem Geschäftsmodell und ihren zwei strategischen Stoßrichtungen "C02-arme Erzeugung sichern" und "dezentrale Lösungsangebote etablieren" konsequent darauf auf, teilte das Unternehmen mit. Durch das verstärkte Angebot dezentraler Lösungen will sich die EnBW noch mehr als bisher als Partner in Energiefragen für Kommunen, Stadtwerke sowie Industrie- und Haushaltskunden positionieren.

Bis 2020 Zubau von 3000 MW Erzeugung aus erneuerbaren Energien

Mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien will die EnBW ihre Stellung als CO2-armer und klimaschonender Energieerzeuger auch nach dem Wegfall der Kernkraft sichern. Zudem plant sie, ihren Anteil der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen bis zum Jahr 2020 allein in Deutschland um weitere 3000 Megawatt zu erhöhen und damit mehr als zu verdoppeln. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und klimaschonender Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern gehen bei der EnBW dabei Hand in Hand. "Wir denken nicht in den Kategorien: "klein gegen groß" oder "dezentral gegen zentral". Vielmehr muss es heißen: Sinnvoll, regenerativ, CO2-arm und wirtschaftlich", so Villis. Die EnBW ist davon überzeugt, dass in Deutschland auch künftig noch grundlastfähige und flexible konventionelle Großkraftwerke benötigt werden.

Investitionen in hocheffiziente und flexible Gaskraftwerke

Schnelle, flexible Gaskraftwerke werden in diesem Zusammenhang ebenfalls eine Rolle spielen. Aus diesem Grund hat die EnBW im Rahmen ihrer Mehrheitsbeteiligung an der Stadtwerke Düsseldorf AG auch dem Bau eines hocheffizienten Gas- und Dampfturbinenkraftwerks (GuD) zugestimmt. Es soll ab 2016 umweltschonend Strom und Fernwärme erzeugen. Die EnBW investiert damit nicht nur in die Energiewende, sondern schafft auch die hierfür notwendigen Voraussetzungen.

Belastungen prägen Geschäftsergebnisse 2011

Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat die EnBW ihren Stromabsatz im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf 155,7 Mrd. Kilowattstunden gesteigert und auch ihren Außenumsatz um 7,3 Prozent auf 18.789,7 Mio. Euro deutlich erhöht. Das operative Ergebnis vor Ertragsteuern, Finanz- und Beteiligungsergebnis (Adjusted EBIT) verringerte sich in 2011 auch aufgrund der erheblichen Belastungen aus der Energiewende um 17 Prozent auf 1.598,1 Mio. Euro. Der somit erwirtschaftete Adjusted Konzernüberschuss, bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW Energie Baden-Württemberg AG entfallende Ergebnis, verringerte sich von 964,3 Mio. Euro im Vorjahr um 32,8 Prozent auf 647,7 Mio. Euro im Berichtsjahr. Der Konzernfehlbetrag für das Berichtsjahr 2011, bezogen auf das auf die Aktionäre der EnBW Energie Baden-Württemberg AG entfallende Ergebnis, beläuft sich auf -867,3 Mio. Euro. Im Vorjahr hatte die EnBW noch einen Konzernüberschuss von 1.157,2 Mio. Euro erwirtschaftet.

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